Junge Heringe im Nationalpark

Große Schwärme Jungheringe am Strand

In diesen Tagen sind im Nationalpark Wattenmeer große Schwärme junger Heringe unterwegs. Bei Hochwasser kommen sie offenbar in enormen Mengen bis direkt an die Strände und in flache Buchten. Ein Teil bleibt bei Ebbe in flachen Senken zurück und verendet dort bei ungünstigen Bedingungen.

In größeren Wasserkörpern wie unter einem im Wasser stehenden Pfahlbau vor St. Peter-Ording überleben aber offensichtlich die meisten dieser Tiere bis zur nächsten Flut.

Der Tod mancher Tiere ist wohl ein natürliches Phänomen. Die kleinen Fische sind das erste Mal im gezeitengeprägten Wattenmeer und brauchen ein paar Tage, um sich an die Bedingungen anzupassen. Um andere Ursachen auszuschließen, wurden einige frisch verendete Tiere eingesammelt und für genauere Untersuchungen eingefroren.

Im letzten Jahr führte das große Angebot an leicht verfügbarem Jungfisch in der richtigen Größe zu gut genährten Küken in den Seeschwalbenkolonien. Dieses Jahr bedienen sich derzeit andere Vögel am Nahrungsreichtum: Auch in einigen Waldstücken in St. Peter-Ording findet man zurzeit junge Heringe. Mit diesen füttern offenbar Graureiher ihren hoch in den Bäumen sitzenden Nachwuchs. Manchmal geht etwas daneben und landet zwischen Kiefernnadeln und Eichenblättern.

Beobachtungen von Heringsschwärmen im Flachwasser oder toten Tieren auf dem Watt können im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer.org gemeldet werden. Hier geht es direkt zur Seite der Heringe.

Schwarm junger Heringe vorgestern am Strand vor St. Peter-Ording
Junge Heringe im Flachwasser
Offenbar kamen einige Heringe mit den Wasserverhältnissen direkt am Strand nicht zurecht und verendeten.
An einzelnen Strandabschnitten werden am Dienstag einige Hundert tote Fische zusammengespült.
Junger Hering auf dem Waldboden unter dem Nest einer Graureiher-Familie.