Jahresbilanz bei Schutzstation´s "Naturschule Wattenmeer"

3 X 100 000 WATT erklärt

Rund 290 000 Menschen informierte die Schutzstation Wattenmeer im vergangenen Jahr an Schleswig-Holsteins Westküste eingehend und aktiv über die Schutzwürdigkeit des Nationalparkes Wattenmeer und seiner anliegenden Inseln und Halligen. Auf 6336 Veranstaltungen zwischen Sylt und Friedrichskoog stellten die Wattenschützer die Bedeutung des schlickigen Lebensraumes vor und engagierten sich für den Erhalt der bedrohten Nordseenatur im Nationalpark. Zahlen einer Jahresbilanz, die den Stellenwert der Naturschutzgesellschaft in ihrer Funktion als Anbieter umweltpädagogisch wertvollen Informationsveranstaltungen an der Westküste eindrucksvoll belegen.

"Das Informationsbedürfnis der Urlauber zum Thema Nationalpark Wattenmeer, ist nach wie vor ungebrochen groß, teilte Lothar Koch, Sprecher der Naturschutzgesellschaft mit. "Eine von Touristikfachleuten hier und dort prophezeite drastische Interessensverlagerung zu nicht-naturbezogenen Urlaubsaktivitäten könnenwir bislang nicht feststellen."

Hoch zu bewerten ist der direkte Nutzen des Veranstaltungsangebotes nicht nur für den Gast, sondern auch für die Natur, so Koch: "Watt-und Dünenführungen sind auch Besucherlenkungsmaßnahmen. Nicht auszudenken, wenn die Masse von Urlaubern auf eigene Faust kreuz und quer durch die Natur stapfen würde".

Die Schutzstation vermittelt Zusamenhänge von Wattenmeerökologie und Naturschutz auf naturverträglichen Pfaden und zeigt auf, wie der "Homo touriensis" sich schonend gegenüber seiner Urlaubslandschaft verhalten sollte.

"Watt erleben- watt verstehen" hieß es 2000 allein bei rund 5417 Freiland-Exkursionen in den Nationalpark, darunter auch begleitete Touren mit Ausflugsschiffen. Jeder Führung schlossen sich durchschnittlichen 26 Teilnehmer an - eine Gruppenstärke, bei der Inhaltliches noch anschaulich, erlebnisreich und effektiv"- also "pädagogisch wertvoll" vermittelt werden kann. Besonders begeisterte Wattläuper sind nach wie vor Kinder und Jugendliche, die mit über 50% der Teilnehmer gesunde Nordseenatur schnupperten und ganz nebenbei noch eine Menge über die Tier- und Pflanzenwelt lernten.

Daß Vielfalt mehr Lebensqualität für Mensch und Natur bedeutet, zeigt die Schutzstation mit einer Bandbreite von über 30 unterschiedlichen Veranstaltungstypen zum Thema Nordseenatur auf: Von der wissenschaftlich ausgerichteten, ornithologischen Fachexkursion, über Radwandertouren hinter dem Deich, Diavorträgen, Diskussionsgruppen, wattökologischen Wochenseminaren, bis hin zu Kindernachmittagen am "Freilandlabor Strand" reicht die bunte Palette für Wißbegierige jeden Alters. Dabei scheuen die jungen Leute der Schutzstation Wattenmeer keine Mühen, engagiert ihr Naturschutzanliegen zu vermitteln: So mancher Mitarbeiter legt mit dem Diaprojektor im Rucksack kilometerlange Strecken per Fahrrad zum nächsten Jugendheim zurück, oder stapft täglich bei Wind und Wetter für die gute Sache durch den Schlick.