Kein Gift ins Watt

Petition gegen Hafenschlick vor Scharhörn

Auf Grundlage eines rechtlich hoch umstrittenen Verfahrens will die Hamburger Hafenbehörde möglicherweise schon ab nächster Woche (15.3.) direkt vor Scharhörn und Neuwerk chemisch belasteten Hafenschlick verklappen.

Das "Aktionsbündnis Lebendige Tideelbe" lehnt das Vorhaben in einer Stellungnahme ab und bittet die Öffentlichkeit um die schnelle Unterzeichnung der Online-Petition hierzu.

Die Verklappung soll direkt außerhalb des Nationalparks und Weltnaturerbes Wattenmeer am Rand des Elbfahrwassers erfolgen. Der schmale Streifen gehört formal nicht zum Schutzgebiet, ist aber dennoch wichtiger Teil des Lebensraums Tideelbe und z. B. Nahrungsrevier für Seeschwalben und andere gefährdete Arten. Widersprüchlich sind u. a. die Angaben der Hafenbehörde, wie sich Schwermetalle wie Cadmium und Quecksilber oder organische Gifte wie DDT und Hexachlorbenzol vom Verklappungsort ausbreiten.

Die Schutzstation Wattenmeer unterstützt die umfassende Kritik des Aktionsbündnisses und bittet, die Petition möglichst sofort zu unterzeichnen. Herzlichen Dank!

Containerfrachter vor den Salzwiesen von Scharhörn
© Cordula Vieth
In der Elbmündung liegen Naturjuwelen wie die Vogelinsel Scharhörn direkt neben stark befahrenen Schifffahrtswegen. Das Verklappungsgebiet befindet sich zwischen Frachter und Salzwiese.
Vogelwärterhütte vor großem Frachter
© Cordula Vieth
Winzig wirkt die Schutzhütte auf Scharhörn gegenüber dem Containerfrachter. Die Probleme des Schiffsverkehrs nach Hamburg reichen heute mit Elbvertiefungen, Unterhaltungsbaggerungen, Verklappungen oder Havarien weit bis in das Wattenmeer und die Nordsee hinaus.
Brutkolonie der Brandseeschwalben auf Neuwerk
© Cordula Vieth
Die formalen Grenzen des Nationalparks haben für die auf Neuwerk brütenden Brandseeschwalben keine Bedeutung. Sie suchen ihre Nahrung auch im nahen Verklappungsgebiet.
Vogelschwarm vor Autotransportschiff
© Cordula Vieth
Auch für Zigtausende andere Zugvögel ist die Elbmündung wichtiges Nahrungsrevier.
Salzwiese, Ringelgänse und Bake auf Neuwerk
© Cordula Vieth
Landen Gifte aus dem Hafenschlick künftig auch auf den Salzwiesen von Neuwerk, Scharhörn oder dem Festland? Auch deshalb bitte die Petition unterzeichnen!