Kleinwale kalben/stranden bei Sylt
Wenige Tage nach der Strandung eines 15 m langen, toten Finnwals erlebte Sylt heute Nachmittag eine weitere Walstrandung. Diesmal handelte es sich jedoch um ein nur knapp 45 cm langes Schweinswalbaby, das gegen 16 Uhr direkt am Brandenburger Strand den Mitarbeitern der Surfschule Westerland vor die Füße gespült wurde. Auf den Rat der alarmierten Schutzstation Wattenmeer, wurde das lebende Walkalb von einem Schwimmer wieder in die Nordsee zurückgebracht.
"Im Walschutzgebiet vor Sylt hat pünktlich die Wurfzeit der Kleinwale eingesetzt", sagt Lothar Koch Sprecher der Schutzstation Wattenmeer. "Wenn die unerfahrenen Neugeborenen starker Brandung ausgesetzt sind, werden sie schon mal lebend auf den Strand geworfen. Je schneller sie wieder zurück ins Meerwasser, möglichst hinter die Brandungslinie kommen, um so größer ist ihre Überlebenschance".
Im schleswig-holsteinischen Hoheitsgebiet vor Sylt und Amrum rechnet man mit einem Bestand von bis zu 6000 Schweinswalen. Wegen der Bedeutung des Gebietes als Wurf-und Aufzuchtgebiet der gefährdeten Kleinwalart wurde hier im Dezember 1999 das erste Walschutzgebiet Europas eingerichtet. Dieses hat seine erste Bewährungsprobe schon bestanden: Mehrere Hundert große Windkraftanlagen können dank des Schutzgebietes nicht unmittelbar vor den Inseln, sondern nur jenseits der 12 Meilen Grenze geplant werden.