Klimastreik 24.9.2021

Mehr Klimaschutz wählen!

An vielen Orten hielt heute die Schutzstation Wattenmeer die Flagge für mehr Klimaschutz hoch. Bei Wattführungen trugen unsere Freiwilligen Bänder auf Kniehöhe - Symbol für den prognostizierten "moderaten" Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2100. Dieser gilt aber nur, wenn jetzt sehr schnell effektiver Klimaschutz zum Zuge kommt.
Vor Friedrichskoog ließen sich die Gäste auf dem Watt nicht lange bitten, um mit einer roten Leine auf Brusthöhe auch den Pegel anzudeuten, der 2100 droht, wenn Klimagase ungebremst weiter in die Atmosphäre gelangen.
Nachdenklich stimmte dort ebenso der Blick auf die Ölbohrplattform Mittelplate. Während bundesweit diskutiert wird, den Kohleausstieg von 2038 deutlich vorzuziehen, will Wintershall Dea auf der Plattform im Nationalpark noch mindestens bis 2041 Öl fördern. Mit neuen Bohrungen werden dort immer weitere Bereiche unter dem Weltnaturerbe ausgebeutet.

Das Jahr 2100, auf das sich viele Prognosen beziehen, ist keine 80 Jahre mehr entfernt. Viele Kinder und Enkel, die heute in die Kita oder in die Schule gehen, dürften es noch erleben. Wir haben es jetzt, auch mit der Wahl am Sonntag, in der Hand, welches Weltnaturerbe Wattenmeer wir ihnen hinterlassen.

Landunter am 23.9.21 vor Westerhever
© Ann-Kathrin Waldhausen
Passend zum heutigen Klimastreik ließ die Nordsee gestern das Hochwasser über einen Meter höher als normalerweise auflaufen. Unsere Station am Leuchtturm Westerhever war komplett vom Wasser eingeschlossen.
Uns steht das Wasser bis hier - Freiwillige mit Plakat
© Anton Pietschmann
Für dieses Foto gingen unsere Freiwilligen aus St. Peter-Ording schon gestern auf den hoch überfluteten Strand.
Kleine Demo in Friedrichskoog
Kleine Demo heute in Friedrichskoog mit derzeitigen und ehemaligen Freiwilligen und klimabewussten Gästen.
Wattwanderung mit Pegelmarken
Bei den Wattwanderungen trugen unseren Freiwilligen dort heute Bänder am Knie. Zeichen für moderaten Anstieg des Meeresspiegels bis 2100. Die Gäste zeigten mit dem roten Band, wie viel das Wasser in den kommenden 80 Jahren ohne Klimaschutz steigen könnte.
Wattwanderung mit Bohrplattform am Horizont
In beiden Bildern am Horizont übrigens die Ölbohrplattform Mittelplate. Trotz aller Klimadiskussionen will Wintershall Dea hier mitten im Nationalpark noch mindestens bis 2041 Öl fördern. Mit neuen Bohrungen werden immer weitere Bereiche unter dem Watt für die Förderung erschlossen.
Plakat "Sandbanken retten" heute in Kiel
© Heida Gettner
Nicht nur Banken retten! Heute bei der Demo in Kiel.
Freiwillige mit Textbanner
© Jannika Schulz
Beim FÖJ-Seminar auf Hallig Langeneß verhinderte der 1,5 Meter hohe Sommerdeich gestern nur knapp ein Landunter. Heute schrieben die Freiwilligen ihre Gedanken dazu auf ein großes Banner.
Freiwilligenteam auf dem Balkon mit Plakaten
Um zu verdeutlichen, welchen Gefahren die Halligen bereits heute ausgesetzt sind, stellte sich das Team unseres Seminarhauses auf Peterswarf auf die Höhe ihres (hoffentlich) sturmflutsicheren Schutzraums im Obergeschoss.
Landunter am 23.9.21 vor Westerhever
© Robin Klasmeier
Bis 2100 sind es nicht einmal mehr 80 Jahre. Werden dann die Salzwiesen wie gestern am Leuchtturm Westerhever täglich überspült? Fallen Wattflächen überhaupt noch trocken? Wir alle habe es in der Hand, jetzt richtig zu entscheiden.