Kürzungen gefährden Freiwilligendienst
Offener Brief an Bundestagsabgeordnete
Die Schutzstation Wattenmeer appelliert in einem offenen Brief an die schleswig-holsteinischen Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die geplante Kürzung der Mittel für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und andere Freiwilligendienste zu überdenken. Laut den jüngsten Plänen der Bundesregierung sollen die bisherigen Mittel von 327,9 Millionen Euro um fast ein Viertel auf 250 Millionen im Haushalt 2024 reduziert werden.
Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind jährlich weit über 100 Freiwillige im Freiwilligen Ökologischen Jahr oder im BFD tätig. Sie tragen dabei wesentlich zur praktischen Umsetzung von Schutzmaßnahmen sowie von Vogelzählungen und anderen Erfassungen bei. In der Umweltbildung bieten sie über zwei Drittel der Naturerlebnis-Veranstaltungen an und sind so auch für viele Gäste die „Gesichter“ des Nationalparks.
Die geplanten Kürzungen würden die Anzahl der Freiwilligenstellen zwangsläufig reduzieren, was zu erheblichen Einschnitten in der Schutzgebietsbetreuung und der Umweltbildung führen würde. Johann Waller, Vorsitzender der Schutzstation Wattenmeer: "Für weit über 100.000 Kinder jährlich ist die Wattwanderung zentrales Element ihrer Klassenfahrten an die Küste und oft zugleich der erste Kontakt mit echter Wildnis. Ohne die engagierte Arbeit unserer Freiwilligen wäre dies nicht möglich."
Die Schutzstation Wattenmeer betont, wie zentral die Arbeit der Freiwilligen in der Schutzgebietsbetreuung und der Bildungsarbeit im Nationalpark ist und bittet die Abgeordneten dringend, sich für den Erhalt der bisherigen Haushaltsmittel für die Freiwilligendienste einzusetzen.
Stellvertretend für alle Briefe an die insgesamt 28 schleswig-holsteinischen Mitglieder des Bundestags steht hier der an Bundesminister Dr. Robert Habeck zum Download.