Landunter am Sonntagabend

Kleine und größere Rettungsarbeiten

Gestern war für die Westküste zeitweise ein Abendhochwasser von einem bis anderhalb Meter über dem mittleren Hochwasser angesagt. Dann hieß es plötzlich wieder: 1,5 Meter - also eine leichte Sturmflut. Insbesondere das Hooger Team und Brutvogel-Koordinator Benjamin Gnep hatten die Prognosen mit Bangen im Blick. Denn vor einem Landunter hätten noch blitzschnell über Hundert High-Tech-Rattenfallen aus der Salzwiese geborgen werden müssen. Angesichts der unklaren Lage schickte Ben die Freiwilligen tatsächlich quer über die Hallig, um die teuren Fallen einzusammeln. Denn diese sind zwar gegen Regen geschützt. Mit Salzwasser sollen sie aber nicht überflutet werden. Weniger gegen den Regen geschützt waren die Freiwilligen selber, die stundenlang in Schauern und Sturm unterwegs waren. Ziemlich nass hatten sie aber nach zweimal drei Stunden Arbeit alle Fallen beisammen. Tapferes Team :-)
Deutlich ruhiger ging es vor Westerhever zu. Hier achtete das Team darauf, dass bei der schon früh auflaufenden Flut keine Gäste auf der Straße zum Turm vom Wasser eingeschlossen wurden. Nachdem noch ein Schild am Klinkerweg gesichert war, konnten sich die Drei einfach den Wind um die Nase pusten lassen.
Richtig entspannt lief es auf Hallig Langeneß. Dort konnte das Team in der Abenddämmerung einfach die Dinge bzw. die Fluten auf sich zukommen lassen. Im letzten Licht war die Hallig weitgehend überspült - Landunter.
Und auf Hooge? Es war kein "richtiges" Landunter, bei dem die gesamte Hallig einen Meter hoch überspült wäre. Dennoch schlugen so viele Wellen über den Sommerdeich, dass bald auch das Wasser aus den Prielen stieg und von dort die Salzwiesen überspülte. Es war also gut, die teuren Fallen herein zu holen.
Mehr über die Rattenbekämpfung zum Schutz der Brutvögel.

Zwei Freiwillige mit Handwagen im Regen
Triefend nass waren Paulina und Veronika, nachdem sie am Sonntag mit Magda in gut sechs Stunden bei kräftigem Regen Rattenfallen aus den Salzwiesen geholt hatten.
Handwagen mit zahlreichen Fallen
Immerhin waren die teuren Geräte vor der drohenden Überflutung mit Seewasser gerettet.
Freiwillige Tabea im steigenden Wasser mit Schild in der Hand
Vor Westerhever wurde das Vorland noch bei Tageslicht überspült. Hier holte Tabea das nur festgeklemmte Hinweisschild vom Stockenstieg herein, das sonst vielleicht weggeschwommen wäre.
Freiwillige streckt sich im Wind
Danach war Zeit, einfach die Natur auf sich wirken zu lassen.
Blick von der Warft über die überflutete Salzwiese zum Seedeich
Bereits um Sonnenuntergang wurde vor Westerhever der Höchststand des Wassers mit etwa 1,5 Metern über Normal erreicht. Die Leuchtturmwarft war komplett umspült.
Freiwillige im Wind auf der umspülten Peterswarf
Auf Langeneß kam die Flut um den Sonnenuntergang herum über den Sommerdeich - für das Team ein nicht allzu häufiges Erlebnis.
Blick auf die großteils überspülte Hallig
Insbesondere der tiefer liegende Süden der Hallig lief schnell voll.
Landunter im letzten Dämmerlicht
Im letzten Licht stand dann die praktisch die gesamte Hallig "blank".