Landunter auf Stränden und Halligen

Tief Hendrik führt zu kleiner Sturmflut

Dass Tief Hendrik Sturm mit sich bringen würde, war schon über mehrere Tage vorhergesagt. Aber erst heute früh wurde die Wasserstandsvorhersage für die Westküste Schleswig-Holsteins auf 1,5 Meter über Normal angehoben - also eine Warnung vor einer kleinen Sturmflut.
Für die Freiwilligen-Teams standen heute eigentlich Spülsaumkontrollen an. Doch auf den Halligen Hooge und Langeneß sowie am Leuchtturm Westerhever waren nachmittags die Zählstrecken gar nicht mehr zu erreichen. Denn beim ersten Landunter des Herbstes kam das Wasser bis an die Warften heran und ließ diese wie kleine Inseln in der See wirken.
Wegen der Überflutung der Halligen mussten sich auch viele Vögel andere Rastplätze auf den größeren Inseln oder am Festland suchen. Daher wird man dort wohl auch in den nächsten Tagen größere Vogelschwärme als sonst beobachten können.
Es ist erstaunlich, wie die oft nur 50 oder 80 Gramm schweren Vögel das stürmische Schauerwetter meistens ohne Schaden überstehen. Denn während wir Menschen jetzt eher nur für kurze Zeit draußen sind, sind sie Tag und Nacht den Elementen ausgesetzt und müssen zugleich unter diesen schwierigen Bedingungen auch noch ausreichend Nahrung finden.
Unsere Freiwilligen versuchen, Wattwanderungen und anderen Veranstaltungen auch bei Sturm stattfinden zu lassen. Allerdings können diese ggfs. wegen des Wasserstandes oder Gewitterwarnung auch ausfallen. Ob Termine stattfinden, kann man telefonisch bei den Teams der jeweiligen Stationen erfahren.

Gischt und Wellen an der Steinkante vor Büsum
Außergewöhnlich hoch stand heute die Brandung am Deich vor Büsum. Der Ausstellungscontainer an der Perlebucht war schon vor einigen Tagen abgebaut und zum Winterstandplatz am Hafen transportiert worden.
Wanderer auf der Seebrücke
In St. Peter-Ording nutzten viele Menschen die Seebrücke um über die überfluteten Salzwiesen bis hinaus zu den Pfahlbauten und der Brandung an der Sandbank zu kommmen.
Hagelschauer an den Dünen
In schneller Folge zogen heute schwere Schauer über die Küste hinweg. Manchmal hagelte es sogar.
Weiße Wolkenberge mit kurzem Regenbogen
Schon nach kurzer Zeit konnte wieder die Sonne scheinen. Regenbögen künden aber von erneuter Nässe von oben.
Wellen schlagen auf den Strand bei Wyk
Am Südstrand bei Wyk auf Föhr ließen die Wellen teilweise kleine Abbruchkanten im Sand entstehen.
Überspülter Damm zur Hallig Nordstrandischmoor
Vom Beltringharder Koog führt eigentlich der Lorendamm zur Hallig Nordstrandischmoor. Heute konnte man seine Lage nur anhand der Gischt im Wasser erahnen. Von der Hallig waren nur die vier Warften zu sehen.
Peterswarf mit Wasser rundherum
Auf Hallig Langeneß wirkte die Peterswarf mit unserer Station und dem Nationalpark-Seminarhaus bei Landunter heute wie eine Insel im Meer.
Das Team vor der überspülten Hallig
Der Bewegungsradius von Lilly, Hanna und Moritz war ziemlich eingeschränkt. Dennoch ein spannendes Erlebnis :-)
Blick von Ording nach Westerhever
Auch das Team von Westerhever erlebte am Turm heute das erste größere Landunter. Kleinere Überflutungen hatte es schon mehrfach gegeben. Unter dem Vogelschwarm wäre normalerweise die Sandbank von Ording zu sehen. Heute ragte dort nur eine kleine Vordüne aus dem Wasser.
Vogelschwarm an den Dünen
Ungewöhnlich viele Vögel suchten in den Ordinger Dünen Schutz vor Wind und Wellen. An Tagen mit Sturmfluten fallen nur wenige Wattflächen für kurze Zeit frei. Es ist für die Vögel dann schwierig, ausreichend Nahrung zu finden.