Landunter - und viele Aufgaben

Stürme sorgen für mehr Arbeit

Dieses Winterhalbjahr ist bislang ziemlich stürmisch. Besonders klar lässt sich dies auf Hallig Hooge sehen, wo seit Oktober bereits sechsmal Landunter auftrat. In den vorigen Wintern war es hingegen nur eines oder auch gar keines. Für das Team heißt jede Sturmflutwarnung allerdings auch, kurzfristig die etwa 150 Rattenfallen in den Halligsalzwiesen abzubauen. Denn diese vertragen zwar Regen, nicht aber eine komplette Flutung mit Meerwasser. Sobald sich das Wetter wieder beruhigt hat, müssen die Fallen auch wieder aufgebaut werden. Denn zur Vogelbrutsaison in zwei Monaten soll der Bestand der Ratten möglichst niedrig sein.

Die Freiwilligen im Nationalpark-Seminarhaus auf Hallig Langeneß müssen nach einem Landunter vor allem den Spülsaum an der Peterswarf abräumen. Bliebe dieser länger liegen, würde darunter das Gras samt Wurzelwerk absterben. Somit entstünden schwache Stellen in der Warft, an denen spätere Fluten weitere Schäden anrichten könnten.

Das Team von Westerhever achtet bei drohender Überflutung der Straße zum Turm vor allem darauf, dass Gäste früh genug zum Deich zurück gehen. Denn immer wieder werden ortsunkundige Personen auf dem Weg vom Wasser eingeschlossen, so dass aufwändige Rettungsaktionen nötig werden.

Peterswarf bei Landunter
Landunter ist auf den Halligen eine besondere Situation. Wie eine Insel lag am Mittwoch etwa die Peterswarf mit dem Nationalpark-Seminarhaus Langeneß im Wasser.
Teamfoto bei steigendem Wasser
Auch wenn es auf Langeneß in dieser Wintersaison schon über zehn Landunter gab, ist jede beginnende Überflutung für das Freiwilligen-Team wieder etwas Besonderes.
Fliegende Ringelgänse bei Landunter
Die Ringelgänse bleiben oft auf der Hallig und warten im Windschatten der Warften darauf, dass die Salzwiesen wieder frei fallen.
Freiwillige lädt Treibgut in Schubkarre
Läuft das Wasser wieder ab, müssen die Freiwilligen bald den Spülsaum räumen, damit das Gras darunter nicht leidet.
Freiwilliger mit Forke und Schubkarre
Kurzer Blick zum Vollmond, dessen Kraft dazu beitrug, dass die Hallig überflutet wurde.
Blick der Hooger WebCam auf Landunter und Vollmond
In der Nacht zum 25. Januar kam das Wasser noch etwas höher, so dass auch Hallig Hooge das inzwischen sechste Landunter dieses Winters erlebte. Auf der Video-WebCam von www.hooge.de konnte man es morgens live verfolgen.
Zwei Freiwillige nach Landunter auf der Hallig
Erst am Nachmittag war das Wasser durch die Siele im flachen Sommerdeich so weit abgelaufen, dass man wieder einige Straßen betreten konnte.
Vor jeder Überflutung müssen auf Hooge etwa 150 Rattenfallen abgebaut und danach wieder ausgebracht werden. Das Team hat inzwischen, wie hier am 30. Dezember, eine gewisse Routine entwickelt.
Freiwillige quert in Wathose einen Halligpriel
Dennoch können die Aktionen bis in die Abenddämmerung dauern.
Mann trägt Frau durch steigendes Wasser
An vielen Orten im Nationalpark, wie hier vor St. Peter, können sich unkundige Gäste in Gefahr bringen, wenn sie das steigende Wasser unterschätzen.
Ruhiges Wasser mit Schafsberg im Hintergrund
Auch am Leuchtturm Westerhever kann Landunter gefährlich werden. Im Windschatten der Warft wirkte der Blick zum Schafsberg am Dienstag eher beschaulich. Auf der Straße zum Deich können die Wellen hingegen bereits hüfthoch schlagen.
Rettungsfahrzeuge am Deich vor Westerhever
Immer wieder, wie am 5.1.2022, müssen daher Menschen mit großem Aufwand aus dem Vorland gerettet werden.