Ministerin zeichnet Wattenmeerhäuser aus

Im BUND-Garten Husum überreichte Ute Erdsiek-Rave, Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holsteins, gestern an sechs Umwelteinrichtungen die Zertifizierung zu Bildungspartnern für nachhaltige Entwicklung. Gleich drei der Auszeichnungen gingen an Wattenmeerhäuser der Schutzstation Wattenmeer.

Die Wattenmeerhäuser der Schutzstation Wattenmeer auf Hooge, Langeness und Westerhever wurden von Ministerin Erdsiek-Rave als außerschulische Bildungspartner für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Dieses Zertifikat wird gemeinsam vom Bildungs- und Umweltministerium verliehen und berechtigt zur Nutzung eines entsprechenden Logos bei der Selbstdarstellung. Die Verleihung läutete in Schleswig-Holstein die von der UNESCO ausgerufene UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) ein. „ Manchmal bekommt das Gelernte erst durch die konkrete Anschauung Hand und Fuß." meinte die Ministerin. „Umso wichtiger ist es, dass sich die Schulen im Rahmen ihrer Selbstständigkeit Partnern und Kooperationen öffnen. Sie können zur Qualität und zum Erfolg von Lern- und Bildungsprozessen wesentlich beitragen." Die Vertreter der drei Wattenmeerhäuser freuten sich sehr über die Auszeichnung, war diese doch im Vorfeld mit viel Arbeit verbunden. „Einen Wattwurm ausgraben und zeigen kann jeder – das ist noch keine Umweltbildungsarbeit." erklärte Rainer Borcherding, Biologe und Naturpädagoge bei der Schutzstation Wattenmeer. „Unser Nationalpark ist ein Schmuckstück, das eine gute Präsentation verdient. Dieses Gütesiegel ist ein Ansporn für uns, in der Gästebetreuung im Nationalpark Wattenmeer immer wieder gut und innovativ zu arbeiten."

Seit August 2004 können entwicklungspolitische und Umweltbildungsanbieter in Schleswig-Holstein einen Antrag auf Zertifizierung als „Bildungspartner für nachhaltige Entwicklung" stellen. Das Verfahren wurde unter Mitwirkung der Naturschutz- und entwicklungspolitischen Verbände erarbeitet und wird mit diesen gemeinsam angewendet. Die Einrichtungen, die den Prüfungsprozess erfolgreich durchlaufen, garantieren eine zeitgemäße, inhaltlich anspruchsvolle und besuchergerechte Umweltbildungsarbeit. Grundlage ist dabei der Gedanke der Nachhaltigkeit, der bei der Umweltkonferenz in Rio 1992 entwickelt wurde. Der Erhalt und Schutz der Umwelt auch für kommende Generationen sollen hierbei Hand in Hand gehen.