Mit Begeisterung zurück im Wattenmeer

Neue Schutzstation-Mitarbeiterin für Föhr und Sylt

Irgendwie muss die Liebe zur Nordsee in ihre Gene eingepflanzt worden sein. „In der Schule habe ich lieber Leuchttürme als Häuser gemalt“, sagt Esther Lutz, die seit Beginn dieser Saison den Sylter Schutzstations-Leiter Dennis Schaper unterstützt.
 
Bei ihrem ersten Einsatz auf der Insel fand sie zwar keinen Leuchtturm, aber immerhin ein altes Schöpfwerk vor. Der Eröffnungstermin für die Naturschutzstation Keitum stand kurz bevor. „Ich wurde zur Ausstellungsgestalterin und Handwerkerin“, berichtet sie. Es gab noch viel zu schrauben und zu organisieren. Gleichzeitig forderte ein weiterer Zuständigkeitsbereich ihre Aufmerksamkeit: Die Landschaftsökologin ist hauptamtlich auch für die Betreuung der Schutzstation-Freiwilligen auf Föhr zuständig.
 
„Ich wusste ja, was mich erwartet. Es galt Ruhe zu bewahren und die Übersicht zu behalten“, sagt die gebürtige Schwäbin, die während ihres Studiums Ferienfreizeiten des WWF umweltpädagogisch betreute.
 
Als Jugendliche hatte sie fernab der Küste im heimischen Marbach am Neckar einen anderen Berufswunsch: „Nach drei Jahren Jugendtheater wollte ich Schauspielerin werden und auf einer Bühne stehen“, sagt die 29- Jährige lachend. Vielleicht kamen bei einem Urlaubsbesuch mit ihren Eltern am Leuchtturm Westerhever verschüttete Kindheitserinnerungen durch. Jedenfalls stand kurz danach für Esther Lutz fest, dass sie hier einen Freiwilligendienst machen wollte.
 
Ihr erstes Jahr am Turm prägte sie nachhaltig: „Meine bisherige Lebensplanung wurde komplett auf den Kopf gestellt. Ich wollte mich jetzt auch beruflich für den Naturschutz engagieren“, sagt die spätere Vogelkundlerin. Nach Studium in Eberswalde und Greifswald führte sie ihre Masterarbeit wieder an die Nordsee zurück. Im vergangenen Jahr untersuchte Lutz bei der Schutzstation Wattenmeer den Bruterfolg von Sandregenpfeifern.
 
„Ich freue mich darauf, mit den Freiwilligen für unsere Einsatzstellen in den Schullandheimen Puan Klent und Rantum neue Programme zu entwickeln“, beschreibt Lutz ihre Planungen für die nächste Zeit. Eine Zukunftswerkstatt in Rantum auf Sylt stehe ebenfalls auf der Agenda. Auch ein privates Ziel nennt die Biologin, die gern verreist. Sie möchte endlich zu den Brutplätzen der Watvögel in die Arktis. Den deutlich wärmeren Rastplatz in Mauretanien habe sie jedenfalls schon kennengelernt.

 

 

Esther Lutz ist eine passionierte Ornithologin, die im vergangenen Jahr bei der Schutzstation Wattenmeer auch ihre Masterarbeit machte.