Mitglieder- und Stiftungs-Tag 2021

Anregende Fahrt nach Pellworm

Nach einer Corona-Pause im vorigen Jahr konnte jetzt am 18. September wieder ein Mitglieder- und Stiftungstag stattfinden. Auf Vorschlag der früheren Vorstandsmitglieder Dietrich Richter und Henning Bunte hatten Verein und Stiftung zu einem Ausflug nach Pellworm eingeladen.

Nach der Fahrt mit der Fähre und dem neuen Elektrobus stellten sich die Gäste in einer Runde auf Bänken am alten Hafen einander vor. Zum Glück spielte das Wetter mit. Denn auch im großen Raum des Nationalpark-Hauses wäre es für die etwa 30 Personen recht eng geworden. Für den Verein begrüßte der neue Co-Geschäftsführer Björn Philipps die Gruppe, für die Stiftung übernahm dies Rainer Schulz als Vorsitzender des Stiftungsrats. Letzterer führte auch durch das Programm des Tages.
Klaus Tomm, mehrere Jahrzehnte ehrenamtlicher Leiter der Station Pellworm und heute im Ältestenrat tätig, gab interessante Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Vereins auf der Insel. Michael Klisch, der heute mit einem Teil seiner Stelle auch für Pellworm zuständig ist, ergänzte den aktuellen Stand.
Nach einem Besuch der Ausstellung ging es zur Vogelwanderung an den Seedeich. Eindrucksvoll waren Schwärme von Goldregenregenpfeifern, weithin hörbare Brachvögel sowie einige Hundert offenbar gerade aus dem Norden eingetroffene Ringelgänse.

Per Bus ging es weiter über Stationen am Deich zur Führung durch die Alte Kirche. Nachdem bisher drinnen überall Masken angesagt waren, war es trotz der 3G-Regel etwas ungewohnt, nun an langen Tafeln ohne Mundschutz beisammen zu sitzen.
Im Anschluss ging es mit dem Bus weiter zur Hooger Fähre mit schönem Blick auf die Halligwelt und die neue Düneninsel auf dem Norderoogsand sowie Watvögel auf dem freifallenden Watt. Nach einer Vogelbeobachtung am Waldhusentief setzte uns der Bus wieder am Hafen ab, wo noch Zeit für eine kleine Salzwiesenführung war. Johann aus dem Freiwilligen-Team präsentierte professionell die vorhandenen Pflanzen. Dies ist auf Pellworm keine leichte Aufgabe, denn weil dort aus Küstenschutzgründen auch heute alle Salzwiesen intensiv beweidet werden, blühten jetzt nur noch einige Flügelsamige Schuppenmieren. Von Strandflieder oder Astern hingegen keine Spur. Und selbst Wermut war nur auf einem kleinen, für Schafe nicht erreichbaren, Fleck zu finden.

Inhaltlich bot der Tag auf Pellworm auch viele weitere interessante Gesichtspunkte. Schließlich stammt die erste Denkschrift der Schutzstation von 1963 zu einem "Großreservat Halligmeer" von der Insel. Zugleich entstanden hier schon in den 1980er Jahren Wind- und Solarparks. Die erfolgreiche Klage für schnelleren Klimaschutz wurde auch mit jungen Leuten von Pellworm angeschoben. Und nicht zuletzt ist Pellworm seit August eine der beiden ersten deutschen "Sterneninseln", auf denen der Nachthimmel noch oder wieder in weitgehend naturnaher Dunkelheit zu erleben ist.
Zugleich führte auch die bunte Mischung Mitgliedern, Stifterinnen und Stiftern, Freiwilligen sowie ehren- und hauptamtlich Aktiven immer wieder zu intensivem Austausch.

Auf der Fähre nach Pellworm
Schon auf der Fähre fanden sich schnell kleine Gruppen - wegen Corona oft das erste Mal seit etwa zwei Jahren. Hier Rainer Schulz, im Verein für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und Vorsitzender des Stiftungsrats, Geschäftsführer Björn Philipps und Mitglied Corinna Gülzow.
Vorstellungsrunde am Pellwormer Hafen
Bei ruhigem Wetter konnte die Vorstellungsrunde draußen am Hafen stattfinden.
Über 100 Jahre ehrenamtliches Engagement: Dietrich Richter, Klaus Tomm und Henning Bunte waren jeweils über Jahrzehnte hinweg als Personalchef, Pellwormer Stationsleiter und Kassenwart im Verein aktiv, jetzt sind sie es im Ältestenrat und in der Stiftung.
Am Aquarium in der Ausstellung
Das Freiwilligen-Team erläuterte die Ausstellung im Nationalpark-Haus.
Vogelwanderung am Deich
Anne Lippke (BFD), Maira Kühn (Praktikantin) und Anika Felis (FÖJ) führten die vogelkundliche Wanderung an.
Führung in der Alten Kirche
Kenntnisreich erläuterte der Busfahrer nicht nur viele Besonderheiten der Insel, sondern auch die Geschichte der Alten Kirche.
Gästegruppe am Seedeich
Blick von der Hooger Fähre auf Halligen und imposanten Wolkenhimmel.
Im Gespräch am Deich
Eine der vielen, immer wieder neuen Gesprächsgruppen.
Vogelbeobachtung am Waldhusentief
Rückfahrt über die Insel mit Vogelkiek am Waldhusentief.
In den Salzwiesen am alten Hafen
Johann Thode, zurzeit im FÖJ, leitete die abschließende Salzwiesenwanderung - eine anspruchsvolle Aufgabe, denn interessante Pflanzen wie Strandflieder oder Strandaster fehlen durch die auf Pellworm weiterhin übliche intensive Beweidung.