Neue Erdgasförderung am Wattenmeer?

Offener Brief der Naturschutzverbände

Ein geflügeltes Wort unter Juristen lautet: "Bundesrecht bricht Landesrecht, Grundrecht bricht Bundesrecht, Bergrecht bricht alles". Es beschreibt die herausgehobene Stellung des noch weitgehend aus dem Dritten Reich stammenden Bergrechts, das damals jegliche technisch machbare Förderung von Rohstoffen ermöglichen sollte.

Auf dieser Grundlage hat das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gestern die Pläne des Konzerns One-Dyas für die Erschließung eines Erdgasfeldes im deutsch-niederländischen Seegebiet am Rand des Weltnaturerbes Wattenmeer genehmigt. Eine breite Koalition von Naturschutzorganisationen sieht in einem heute erschienenen Offenen Brief nun die Bundesregierung am Zug, diesen Eingriff in die Meeresnatur noch zu verhindern. Die Schutzstation Wattenmeer trägt als Mitglied im Deutschen Naturschutzring diesen Brief mit.

Schiff und Bohrinsel mit Gasfackel
Erdgasförderung in der Nordsee.