Mobil-Station in Morsum

Neue Unterkunft der Vogelwart:innen

Ankunft auf Sylt Ende August 2021

Eine abenteuerliche Reise durch halb Deutschland hat sie hinter sich, nun steht die Mobil-Station am Morsumer Deich als neue Unterkunft für die Sylter Vogelwarte der Schutzstation Wattenmeer zur Verfügung. Am 29. Oktober wurde das Heim mit Satteldach und Straßenzulassung der Öffentlichkeit vorgestellt.
 
“Die freiwilligen Vogelwart:innen der Schutzstation auf Sylt leisten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der seltenen Brutvögel im Nationalpark Wattenmeer”, würdigte Michael Kruse, Vorstandsvorsitzender der Nationalparkstiftung Schleswig-Holstein, die Arbeit der Naturschützer. Die Stiftung fördert das Projekt mit 24.000,- Euro.
 
“Wir freuen uns, dass unsere Vogelwart:innen nun wieder eine zeitgemäße Unterkunft haben”, sagte Dennis Schaper, Leiter der Sylter Schutzstationen und dankt besonders der Nationalparkstiftung für Ihr Engagement, ohne die das Projekt nicht zu realisieren gewesen sei.  Gleichzeitig würdigte er die weiteren Unterstützer des Vorhabens: Je 2.000,- Euro steuern der Sylter Rotary Club und der EDEKA-Markt Dehn bei und zahlreiche Einzelspender unterstützen das Vorhaben mit insgesamt 3.000,-Euro.
 
Schaper hatte schon länger die Idee, den bisherigen Bauwagen zu ersetzen: „Es zog durch alle Ritzen und über 25 Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen“, berichtete er. Die diesjährige Vogelwartin Nicole Rabus fand nach längerer Suche schließlich in der Grafschaft Bentheim (Südwest-Niedersachsen) das passende Objekt.
Aber wie kam die Station auf die Insel? „Das war schon eine kleine Herausforderung“, sagte Schaper. Über 500 Kilometer konnte er maximal mit 75 Stundenkilometern fahren und dann war da noch der Damm… Nur dank des Entgegenkommens des blauen Autozuges kam er schließlich auf die Insel: „Nach anfänglicher Skepsis über das Haus mit Rädern wurde ich doch vom Verladechef auf den Zug gewunken“, schmunzelte er.
 
Leider konnte Vogelwartin Nicole Rabus nur sechs Wochen die neue Bleibe genießen. Ihre Nachfolgerin für das nächste Jahr steht aber schon fest und freut sich auf ihren Einsatz für den Vogelschutz am Nössedeich, erst recht bei dieser Unterkunft.
 
 
Stichwort: Betreuungsarbeit für den Nationalpark Wattenmeer in Morsum /Sylt
 
In Morsum betreut die Schutzstation Wattenmeer den Nationalpark Wattenmeer, der seewärts 150 m vor dem Deich beginnt. Hier brüten die seltenen Zwerg- und Küstenseeschwalben sowie Sandregenpfeifer. Diese Strandbrüter benötigen unberührte Strände und sind vielerorts durch den Menschen zurückgedrängt worden. Der Nösse-Koog ist einer der letzten Standorte in Schleswig-Holstein, an dem Uferschnepfen in den Wiesen brüten. Weiterhin trifft man hier Kiebitze, Feldlerchen und Große Brachvögel an. Da allerorts die Lebensräume der Bodenbrüter zerstört werden und sich die Bedingungen für die Arten verschlechtern, ist es wichtig, diese letzten Refugien zu erfassen, zu erhalten und aufzuwerten.
Zu den Aufgaben der Schutzstation gehören ganzjährige Rastvogelzählungen, die Brutvogelkartierung von April bis Juni, die Errichtung mobiler Schutzzonen für Bodenbrüter und Maßnahmen zur Besucherlenkung.
 
Darüber hinaus werden in Morsum ab dem Frühjahr wieder regeläßig Seevogelführungen und Wattwanderungen speziell für kleine Kinder und Erwachsene angeboten.

Einweihung der Mobil-Station am 29. Oktober: Sven Lappoehn (Rotary Club), Lothar Koch (ehemaliger Stationsleiter), Michael Stitz (Rotary Club), Michael Kruse (Nationalpark-Stiftung), Christopher Bünger (Südkap Surfing, ermöglichte den Straßentransport), Dennis Schaper (Stationsleitung Schutzstation Wattenmeer, Sylt), Harald Förster (Geschäftsführer Schutzstation Wattenmeer), Ingo & Sylvia Dehn (Edeka Hörnum).
Endlich eine zeitgemäße Unterkunft für die Vogelwart:innen
Die diesjährige Vogelwartin Nicole Rabus hatte das Häuschen in Niedersachsen ausfindig gemacht.