Nordseesand im Garten des Bundespräsidenten

Schutzstation-Projekt “BeachExplorer” bei der Woche der Umwelt in Berlin

Bei der “Woche der Umwelt” im Garten des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue stellte die Schutzstation Wattenmeer ihr Projekt BeachExplorer vor. Mit Amrumer Sand und Sylter Muscheln lud der Naturschutzverband die Veranstaltungsgäste ein, im Urlaub an der Nordsee einmal genauer hin zu sehen, was für Muscheln, Krebse, Algen und andere Dinge am Strand angespült werden.

"Künftig soll jeder Strandspaziergänger die Möglichkeit haben, direkt am Strand mit dem Smartphone seine Strandfunde zu bestimmen und auch zu melden. Das ist ein neuartiger Service für die Gäste, aber auch ein Beitrag zur Umweltforschung", erläuterte der Biologe Rainer Borcherding, der bei der Schutzstation Wattenmeer den BeachExplorer aufbaut.
Aus den Fundmeldungen ergeben sich Verbreitungskarten für jede Tier- und Pflanzenart. So können das aktuelle Vorkommen, aber auch Veränderungen des Meeres im Zuge des Klimawandels erkannt und beobachtet werden.

Unterrichtsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung von Klassenfahrten an die Nordsee sollen die Artbeschreibungen und Verbreitungskarten ergänzen.
Der BeachExplorer ist ein Projekt der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V. und der Lighthouse Foundation. Es wird bislang von der Bingo!-Umweltlotterie und der HIT Umwelt- und Naturschutzstiftung unterstützt. Weitere Fördermittel müssen noch eingeworben werden. Der Projektbeginn ist für Ende 2012 geplant.

Die Naturbeobachtung via Smartphone durch interessierte Laien wird als "Citizen Science" bezeichnet. Sie wächst in Deutschland seit etwa 2009 rasant und ist mit mehreren Portalen für Tiere und Pflanzen im Internet vertreten.

Alle fünf Jahre lädt der jeweilige Bundespräsident etwa 250 Aussteller und 10.000 Besucher zur Woche der Umwelt in den Garten von Schloss Bellevue. Am Ende der diesjährigen Veranstaltung blieben ein paar Kilo Amrumer Sand im Garten des Präsidenten zurück, so dass künftige Besucher dort immer über ein wenig nordfriesisches Territorium wandeln können.

Projektleiter Rainer Borcherding und Geschäftsführer Harald Förster bei der Woche der Umwelt