"Octopussy" am Strand von Westerhever

Ein ungewöhnlicher Fund gelang Mitarbeitern der Schutzstation Wattenmeer am Freitagmorgen (11.7.) am Strand von Westerhever. Sie entdeckten dort auf einem Kontrollgang einen angespülten Moschus-Kraken von 40 cm Länge.

Der zu den Weichtieren gehörige Tintenfisch ist an der deutschen Nordseeküste eine große Seltenheit. Kraken leben bevorzugt in Felshöhlen meiden Sandböden wie die des Wattenmeeres eher. Das aufgefundene Tier war bereits tot, aber noch sehr gut erhalten. Es soll präpariert und in der neuen Ausstellung der Schutzstation Wattenmer im Wattenmeerhaus Hooge gezeigt werden.

Lebende Moschuskraken werden mitunter von Forschungsschiffen aus der nördlichen Nordsee mitgebracht und im Multimar Wattforum in Tönning ausgestellt. Dort sollen ab August wieder lebendige Moschuskraken zu sehen sein.

Die Art ähnelt im Aussehen dem bekannteren Octopus-Kraken aus dem Mittelmeer, doch besitzt sie an ihren acht Armen nicht zwei, sondern nur eine Reihe von Saugnäpfen. Diese dienen dem Tier zum Klettern, beim Höhlenbau und zum Ergreifen von Beute. Kraken sind räuberische Tiere, die vor allem Krebse in großer Menge fressen. Sie besitzen in der Mitte zwischen ihren acht Armen eine Mundöffnung mit einem scharfen Hornschnabel. Dieser ist das härteste Körperteil des Kraken und ermöglicht ihm, auch kalkige Krebspanzer zu durchbeißen.

Moschuskraken sind sehr schnellwüchsig, aber auch kurzlebig. Älter als drei Jahre werden die Tiere normalerweise nicht.