Ohne Ehrenamt kein Schutz des Wattenmeers

Freiwillige bei Bundeskanzler Scholz

Anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts empfing Bundeskanzler Scholz in Berlin Sprecher und Sprecherinnen der Freiwilligendienste. Mit dabei war Lina Scheifl, amtierende BFD-Bundessprecherin, die bis Ende August als Nationalpark-Betreuerin in unserer Station auf Föhr gearbeitet hat. Auch im Hinblick auf die schwierige Haushaltssituation betonte der Kanzler die Bedeutung des Ehrenamts: „Das ist nicht selbstverständlich - dafür bin ich zutiefst dankbar“.

Allein bei der Schutzstation Wattenmeer engagieren sich jährlich 160 Freiwillige im  Bundesfreiwilligendienst und Freiwilligen Ökologischen Jahr für den Schutz des Weltnaturerbes – sie sind die tragenden Säulen der Umweltbildung und Naturschutzarbeit.
 
„Unsere Freiwilligen sind unersetzlich. Sie informieren Besucher über das Wattenmeer, schützen Tier- und Pflanzenarten und leisten Aufklärungsarbeit. Diese engagierten Menschen geben dem Wattenmeer eine Stimme. Umso alarmierender ist es, dass Kürzungen im Bundeshaushalt die Freiwilligendienstplätze akut gefährden“, warnt Harald Förster, Geschäftsführer der Schutzstation Wattenmeer e.V.
 
Bereits 2024 konnten deutschlandweit viele einjährige Freiwilligenplätze nicht besetzt werden, weil die finanzielle Grundlage für 2025 nicht vorhanden war. Mit dem fehlenden Haushalt verschärft sich diese Situation dramatisch, da im Moment keine neuen Vereinbarungen geschlossen werden können. Für junge Menschen, die sich orientieren oder soziale und ökologische Verantwortung übernehmen möchten, gibt es nun keine Perspektiven. Gleichzeitig fehlen vielen Einrichtungen im Naturschutz wie der Schutzstation die dringend benötigten helfenden Hände.
 
„Es braucht nicht nur eine ausreichende Weiterführung der Finanzierung, sondern auch den Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. Das würde jungen Menschen Planungssicherheit geben und es ermöglichen, den Naturschutz im Wattenmeer weiterhin zu sichern“, fordert Förster.
 
Das freiwillige Engagement bei der Schutzstation Wattenmeer ist mehr als nur eine Tätigkeit: Es ist ein unverzichtbarer Beitrag zum Erhalt des Weltnaturerbes. Die Schutzstation ruft Politik und Gesellschaft dazu auf, Freiwilligendienste und ehrenamtliches Engagement als Investition in unsere Zukunft zu begreifen – und entsprechend zu handeln.

Teamfoto Föhr Frühjahr 2024
Die Schutzstation-BFDlerin (bis 08/24) und BFD-Bundessprecherin Lina Scheifl (hinten rechts) mit dem Stationsteam auf der Insel Föhr.
Freiwillige und Bundeskanzler in Kanzleramt
Zum Internationalen Tag des Ehrenamts war Lina zu Gast bei Bundeskanzler Olaf Scholz.
Gruppenbild mit Bundeskanzler
Sprecherinnen und Sprecher der Freiwilligendienste mit Bundeskanzler Scholz.
Vogelzählerin mit Fernrohr
Regelmäßig zählen Schutzstation-Freiwillige die im Wattenmeer brütenden oder rastenden Vögel.
Freiwillige schlägt Pfahl mit Vorschlaghammer ein
Zähldaten sind Grundlage von Schutzkonzepten. Hier grenzen Freiwillige einen Strandabschnitt auf Sylt zum Schutz von Sandregenpfeifern und seltenen Pflanzen wie Stranddisteln ab.