Probennahme bei Trischen
Spannender Tag für Büsumer Freiwillige
An einem Septembermorgen hatten die Büsumer Freiwilligen Sarah und Patrick nur eine kurze Nacht hinter sich. Denn bereits mit dem Nachthochwasser um vier Uhr legte im Meldorfer Hafen das Versorgungsboot "Luise" zur Fahrt nach Trischen ab. Die beiden sollten aber nicht bei der Lieferung von Verpflegung und Wasser für den dortigen NABU-Vogelwart (Jakob, ein ehemaliger Freiwilliger unserer Station in Friedrichskoog) helfen, sondern ein Team des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) bei der Entnahme von Bodenproben im Watt östlich der Insel unterstützen. Nach zwei Stunden Fahrt wurde das Boot an der Südspitze von Trischen auf das Watt gesetzt, um es trockenfallen zu lassen.
Nachdem das Wasser ausreichend abgelaufen war, wurden an 14 Stationen mit Stechröhren 30 Zentimeter tief reichende Bodenproben genommen und ausgesiebt. Anders als bei unseren eigenen Wattkartierungen wurden alle Würmer, Krebse und Muscheln in Flaschen mit Ethanol gegeben, um sie später am FTZ exakt zu bestimmen und ihre Biomasse festzustellen. Die 14 Punkte wurden bereits vor 10 Jahren im Rahmen einer Untersuchung zwischen Elbe und Trischen beprobt, so dass jetzt Veränderungen im dortigen Bodenleben erfasst werden können. Zugleich sollen die Ergebnisse in eine Masterarbeit zur Nahrungsökologie und Habitatnutzung der Brandgänse in ihrem traditionellen Mausergebiet vor Dithmarschen einfließen.
Da die Nationalparkverwaltung das Betreten der eigentlichen Insel nur genehmigt, wenn dies etwa aus wissenschaftlichen Gründen nötig ist, musste das Team auf dem Watt bleiben. Allerdings war die Zeit dort ohnehin sehr kurz bemessen. Bereits um 13 Uhr ging es zurück aufs Boot. Um 14 Uhr hatte es wieder genug Wasser unter dem Kiel, um die Rückfahrt anzutreten. Ziemlich genau mit dem Nachmittagshochwasser kurz nach 16 Uhr endete das Unternehmen wieder im Meldorfer Hafen. Für Sarah und Patrick, die das Dithmarscher Watt auch schon von den Vogelzählungen auf dem Blauortsand kennen, war diese Fahrt ein besonderer Höhepunkt ihrer Freiwilligenzeit. Denn Trischen ist für sie normalerweise nur weit draußen am Horizont mit dem Fernglas zu sehen.