Sanderlinge, Seesterne, Seepferdchen

Winterliche Begegnungen am Strand

Stürmische Tage wechseln sich mit ruhigen ab, tristes Grau mit strahlend blauem Himmel. Bei gutem Wetter zieht es viele Menschen an den Strand. Und mit etwas Glück lassen sich dort auch mitten im Winter interessante Funde machen.
Bei Sturm hat starker Wellengang lebende Muscheln oder auch Schlangensterne freigespült. Am Strand versuchen sie, sich einzugraben bevor sie etwa Vögeln als Nahrung dienen. Vorige Woche lagen vor Eiderstedt plötzlich auch zwei Seepferdchen am Strand. Wohl die ersten Funde am schleswig-holsteinischen Festland überhaupt. Vorigen Winter kamen sie nur bis zu den Ostfriesischen Inseln. Jetzt scheinen sie sich weiter auszubreiten. Warum sie aber gerade jetzt angespült werden, ist nicht klar. Macht ihnen starker Wellengang zu schaffen oder ist es ihnen zu kalt?
Um die Entwicklung der seltsamen Tiere im Wattenmeer genauer verfolgen zu können, bitten Forschung und Naturschutz darum, Beobachtungen im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer zu melden. Hier geht es direkt zu Seite der Seepferdchen. Auch die Muscheln, Krebse oder Seesterne kann man dort gern für wissenschaftliche Auswertungen melden.

Mehr über häufige und seltenere Strandfunde erfährt man auch bei den Strand- oder Spülsaumführungen, die unsere Freiwilligen an vielen Orten anbieten. Die Termine stehen hier im Hauptkalender und auf den Seiten der einzelnen Stationen.

Ergänzung 24.2.23:
Vor Sylt wurden in den vergangenen Tagen auch zahlreiche gewöhnlichen Seesterne angespült. Wie bei den Schlangensternen ist das eine natürliche Folge von Stürmen und starkem Wellengang. Hierzu auch ein Beitrag des NDR

 

 

 

 

Zahlreiche winterliche Strandwanderer
Seltene Sonne zieht die Menschen an den Strand, wie hier am vorigen Samstag.
Ruhende Sanderlinge am Wasser
Eigentlich scheinen Sanderlinge am Strand immer in Bewegung zu sein. Diese wollen ausnahmsweise einmal ausruhen. Doch vorsichtshalber haben immer einige ein Auge geöffnet.
Zusammengespülte Schlangensterne
Manche Stürme scheinen massenhaft Schlangensterne aus dem Boden zu spülen, so dass viele am Strand landen. Mit etwas Glück können sie sich wieder eingraben.
Lebende Muschel auf dem Strand
Auch lebende Muscheln, wie dieses Strahlenkörbchen, kann die Brandung ausspülen und auf den Strand werfen. Für eine Möwe wäre sie eine lohnende Beute.
Kleiner Einsiedler in Wendeltreppen-Schnecke
Im Sommer buddeln sich auch die kleinen Diogenes-Einsiedlerkrebse flink wieder ein. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt scheinen sie aber wie gelähmt. Mit dem langen Gehäuse einer Turtons-Wendeltreppen-Schnecke wird es noch schwieriger.
Kleines Seepferdchen mit Münze zum Größenvergleich
Niedrige Temperaturen scheinen auch für Seepferdchen ein Problem zu sein. Im vorigen Jahr wurden sie vor allem zwischen Dezember und April angespült, als das Wasser am kältesten war.
Seepferdchen am Strand
Am 19. und 20. Januar trieben diese beiden Expemplare vor St. Peter-Ording an. Leider lebten sie nicht mehr.
Dunkle Eikapsel im Sand
Von Haien und Rochen finden sich am Strand meist nur leere Eikapseln. Diese gehörte zu einem Kleingefleckten Katzenhai.
Sonnenuntergang mit Spiegelung
Nicht alle Wintertage sind windig. Vorigen Samstag ging die Sonne bei ruhigem Wetter unter. Seltsam wirkte die Spiegelung auf diesem Tümpel in der Salzwiese.
Lichtreflexe auf dünnem Eis
Sah man genauer hin, spiegelte sich das Licht an einer dünnen Eisschicht. Es sollte eine kühle Nacht werden.
Weiße Eissäume auf dem Wattboden
Am nächsten Morgen lag Eis sogar draußen auf dem Watt.