Schutzstation auch Corona-Teststation

Besondere Arbeit für Naturschützer auf Hooge

Jeden Vormittag übernehmen zurzeit die Freiwilligen der Schutzstation Wattenmeer auf Hooge eine ungewohnte Aufgabe. Zusammen mit Stationsleiter Michael Klisch betreiben sie neben der Naturschutz-Ausstellung auf der Hanswarft zugleich die Corona-Teststation der Hallig.
„Auch auf der Hallig brauchen Gäste ebenso wie Beschäftigte im Tourismus regelmäßig zertifizierte Coronatests. Wenn man im Restaurant drinnen essen oder an einer Veranstaltung teilnehmen will, dürfen diese Tests höchstens 24 Stunden alt sein,“ erläutert Michael Klisch. Auf eigene Initiative organisierte er daher die Teststation. Das komplette Team der Schutzstation Wattenmeer erhielt dazu eine Schulung, um Antigen-Schnelltests ordnungsgemäß durchführen zu können. Zugleich wurde neben der Nationalpark-Ausstellung ein Bereich mit eigenem Eingang als Teststation eingerichtet. Täglich von 9 bis 12 Uhr führt das Team dort jetzt etwa 30 Tests durch. Das Angebot ist für die Getesteten kostenlos. Kurze Zeit nach dem Nasenabstrich erhalten sie ihr Ergebnis auf dem Mobiltelefon und können es hiermit auch im Restaurant oder vor einer Wattwanderung nachweisen.

Verantwortlich für die Durchführung der Tests ist Testcenter Sylt das auch Stationen auf Sylt und auf Nordstrand betreibt. Von dort erhält das Hooger Team ebenso die komplette Ausrüstung mit Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und Testutensilien.

Für Michael Klisch ist der Betrieb der Teststation auch eine Form der traditionellen Nachbarschaftshilfe: „Auf der Hallig ist man schon immer auf gegenseitige Unterstützung angewiesen. Heute ist der Tourismus das wichtigste wirtschaftliche Standbein. Ohne die Möglichkeit täglicher Tests vor Ort wären aber längere Urlaube auf Hooge kaum machbar und öffentliche Veranstaltungen oder die Mahlzeit drinnen im Lokal praktisch unmöglich.“

Vor einigen Wochen diente die zur der Zeit noch geschlossene Nationalpark-Ausstellung bereits als Impfzentrum der Hallig. Denn dort war genügend Platz, um die Geimpften in der halbstündigen Wartezeit nach dem „Pieks“ in ausreichendem Abstand unterzubringen.

Neben den Corona-Tests erledigt das Freiwilligen-Team die normale Naturschutzarbeit. Zurzeit geht die Brutvogelkartierung in die letzte Phase. Auch die Umweltbildungsarbeit ist mit der Nationalpark-Ausstellung und vielen Veranstaltungen draußen wieder möglich. Die Termine verschiedener Führungen sowie der besonderen Wattwanderungen zum Japsand stehen hier im Veranstaltungskalender der Station.

Gebäude Schutzstation Hooge
Die Schutzstation Wattenmeer auf Hallig Hooge mit dem Seminarhaus (rechts) und dem Ausstellungstrakt.
Eingang zur Teststation
Die Corona-Teststation hat einen gesonderten Eingang.
Freiwillige in Schutzkleidung bedient Smartphone
Anmeldung und Übermittlung des Testergebnisses erfolgen über eine Smartphone-App.
Coronatest durch Nasenabstrich
Das gesamte Stationsteam erhielt eine besondere Schulung zur Durchführung der Schnelltests. Der Abstrich erfolgt im vorderen Nasenbereich.
Verarbeitung Teststäbchen
Verarbeitung des Teststäbchens
Betropfen des Teststreifens
Nur wenige Tropfen kommen auf den Teststreifen. Danach heißt es "Warten". Das Ergebnis erhalten die Getesteten auf dem Mobiltelefon.
Das Stationsteam im Frühjahr 2021
Das Team der Schutzstation Wattenmeer auf Hallig Hooge mit Judith Kirschen (FÖJ), Friederike Menzel (BFD), Natalie Koban (FÖJ), dahinter Hannah Dippon (BFD), Michael Klisch (Stationsleiter) und Theo Kind (Klima-FÖJ).