Schutzstation bereitet sichere Brutgebiete vor

In den zahlreichen Schutzstationen und Außenstellen der Schutzstation Wattenmeer am Nationalpark beginnen jetzt die Vorbereitungen zum Schutz der Wattenmeer-Brutvögel.

Während binnendeichs Kiebitze und Uferschnepfen ihre Nistplätze auf wenig bewirtschafteten Feuchtwiesen bereits ansteuern, beginnt das Brutgeschehen außendeichs auf Salzwiesen und Sandnehrungen des Wattenmeeres erst gut drei Wochen später.

Zwar treffen jetzt mit leichter Verspätung wegen des kalten Winters wieder täglich Zugvögel im Nationalpark ein, die meisten setzen ihren Flug jedoch in wenigen Wochen nach Sibirien und Grönland fort.

Die bei uns brütenden Langstreckenflieger, wie zum Beispiel verschiedene Seeschwalbenarten werden erst ab Mitte April an der Nationalparkküste erwartet. Die zierlichen Vögel haben den Winter an den warmen Küsten Afrikas verbracht und legen über 10000 km Strecke zurück, um dann am nahrungsreichen Wattenmeer ihre nächste Jungvogelgeneration großzuziehen. Dies gelingt leider nur, wenn die wenigen geeigneten Brutplätze ausreichend vor Störungen abgeschirmt werden.

Für die Mitarbeiter der Schutzstation bedeutet das jetzt "Knochenarbeit" im Gelände. Alle Seevögel sind Bodenbrüter und würden ohne den Schutz von Brutzäunen und Hinweisschildern leicht Opfer der im April zu erwartenden, österlichen Urlauberwelle.

Das Erneuern fehlender Pfähle und Schilder ist harte Arbeit. Stundenlang sind die Zivis und die MitarbeiterInnen im Freiwilligen Ökologischen Jahr mit Handwagen, Spaten und Vorschlaghammer in den Naturgebieten unterwegs. Hier setzen sie nach Absprache mit Behörden und Gemeinden an notwendigen Punkten "Besucherlenkungsmaßnahmen" in Form von Pfählen, Draht und Informationsschildern mit der Aufschrift "Achtung- Brut- und Rastgebiet". Dieses Jahr steht stellenweise, wie bei Westerhever und St. Peter Ording, besonders viel Arbeit in den Schutzgebieten an, weil der winterliche Eisgang bei hoch auflaufenden Fluten ganze Pfahlreihen entlang von Stränden und Salzwiesen einfach abrasierte.

Bei allen Geländearbeiten kommt es der Naturschutzgesellschaft zu Gute, daß sie durch die langjährige Erfahrung im Wattenmeerschutz über die von den Vögeln traditionell aufgesuchten Brutgebiete bestens Bescheid weiß. So wird also ganz gezielt nur dort ausgepflockt, wo ein Gebietsschutz im Sinne des Naturschutzes unbedingt erforderlich ist.