Seminar zur Brutvogelkartierung

Interessante Tage auf Hallig Hooge

Am 15. März beginnt der erste Durchgang der Brutvogelkartierung im Nationalpark. Während dann etwa Seeschwalben noch vor Afrika oder Portugal nordwärts ziehen, haben die Graugänse bereits ihre Reviere auf den Halligen oder in den Salzwiesen am Festland besetzt.  
Um den Freiwilligen-Teams alles Wichtige für die Erfassung der Graugänse und der späteren Brutvögel mitzugeben, organisierte Koordinator Benjamin Gnep diese Woche wieder die Schulung in unserem Nationalpark-Seminarhaus auf Hallig Hooge.

An der ausführlichen Einführung am Dienstag nahmen die 20 Freiwilligen im Seminarhaus teil sowie viele weitere Kolleg:innen zwischen Elbe und Sylt, die per Video dazugeschaltet waren. Am Mittwoch schwärmten früh die Freiwilligen aus, um bei anfangs noch eisigen Temperaturen die Graugänse auf der gesamten Hallig zu erfassen.
Anders als die großen Schwärme von Ringel- und Nonnengänsen halten sich die Graugänse jetzt bereits paarweise auf den Wiesen auf, wo sie ihre Brutreviere schon gegen Konkurrenten verteidigen. Bei der Brutvogelkartierung sind jetzt, wie später auch bei Austernfischern, Rotschenkeln oder Seeschwalben, solche Paare zu zählen. Nester oder Gelege werden nicht gesucht, um die Vögel nicht unnötig zu stören.

Als Ausrüstung haben die Freiwilligen bereits am Beginn ihrer Dienstzeit jeweils ein persönliches Fernglas erhalten. Zur Brutvogelkartierung kommen Spektive (= Fernrohre auf Stativen) und Tablet-Computer hinzu. Auf den Rechnern tragen sie ihre Zählergebnisse direkt vor Ort in eine Datenbank ein, so dass der Umgang mit Papierkarten längst der Vergangenheit angehört.

Die Brutvogelkartierung umfasst insgesamt sechs Durchgänge von Mitte März bis Anfang Juni, um die verschiedenen Vogelarten möglichst jeweils zu ihrer optimalen Zeit zu erfassen. Zusätzlich werden wie gewohnt auch alle zwei Wochen die Schwärme der Zugvögel auf dem Weg in die Arktis gezählt, so dass unsere Teams jetzt die naturkundlich interessanteste Zeit vor sich haben.

Mehr zur Brutvogelkartierung

Mehr über das spannende Vogelleben im Frühjahr erfährt man bei den Vogel-Führungen, die unsere Freiwilligen-Teams an vielen Orten anbieten. Die Termine stehen auf den Seiten der jeweiligen Stationen und im Veranstaltungskalender.
 

 

 

 

Gruppenbild an der Fähre
Die Freiwilligen mit dem Leitungsteam aus Benjamin Gnep (links) und Barbara Ganter (6.v.l.).
Freiwillige in Handschuhen und Schal am Fernglas
Bei der Graugans-Kartierung war es am Mittwoch morgens noch winterlich kalt. Die Optik und die Tablet-Rechner sind aber auch mit Handschuhen zu bedienen.
2 Graugänse vor Nonnengansschwarm
Die großen Schwärme der Ringel- oder Nonnengänse (im Hintergrund) bereiten sich erst auf den Zug in ihre arktischen Brutgebiete vor. Die heimischen Graugänse sind hingegen schon paarweise auf ihre Reviere verteilt.
Zum Glück wurde es bei sonnigem Wetter schnell wärmer, so dass die Kartierung dann leichter fiel.
Warften im Abendlicht
Abendrot zum Abendbrot! Nachmittags und Abends standen im Haus weitere Fachinformationen auf dem Programm. Am Rande des Abendessens blieb aber Zeit für Blicke in die farbige Dämmerung.
Letztes Abendlicht
Frühlingshimmel
Rückweg zur Fähre
Vollbepackt mit Optik, Tablet-Rechnern und viel Fachwissen ging es am Donnerstag zurück.