Späte Jungvögel am Strand
Kleine Regenpfeifer im Nationalpark
Zum Schutz brütender Zwergseeschwalben und Sand- oder Seeregenpfeifer haben wir an verschiedenen Stränden im Frühjahr sogenannte "Flexible Brutgebiete" aufgebaut. Auf Sylt läuft das Partner-Projekt der "Strandinseln". Auf den Schilder ist jeweils angegeben, dass man die betreffenden Bereiche vom 1. April bis 31. Juli nicht betreten soll. Dieser Zeitraum wurde schon vor etwa 30 Jahren festgelegt, weil das Brutgeschäft der meisten Vögel Ende Juli abgeschlossen ist und die Jungen bereits flügge sind.
Umso mehr war unser Team in St. Peter-Ording überrascht, als am 18. August vor St. Peter-Ording noch ein Seeregenpfeifer mit erst etwa eine Woche alten Jungen unterwegs war. Diese mussten also um den 10. August geschlüpft sein - zehn Tage nachdem der Schutz des dortigen "Flexiblen Brutgebiets" geendet hatte. Der Biologe Rainer Schulz ist sehr froh, dass die Regenpfeifer dennoch erfolgreich waren: "Seit Anfang August haben viele Gäste die Muschelsandflächen zum Sonnenbaden genutzt. Manchmal liefen auch Hunde dort frei herum. Schön, dass das Nest nicht zertreten wurde oder Störungen zum Opfer fiel." Aus seiner Sicht zeigt dieser Fall gut, warum Hunde im Nationalpark ganzjährig an kurzer Leine laufen sollen. Denn mit Brutzeit, Gefiederwechsel oder dem Anlegen von Reserven für den Zug sind Vögel fast das ganze Jahr hindurch für Störungen empfindlich.
Mehr über Brut- und Zugvögel erfährt man bei den vogelkundlichen Führungen, die unsere Freiwilligen an vielen Orten anbieten. Die Termine stehen hier im Gesamtkalender oder auf den Seiten der einzelnen Stationen.