Start in das Sommerhalbjahr

Vogelzählungen auf dem Japsand

Manche Vogelzählungen unserer Freiwilligen-Teams sind nur im Sommerhalbjahr möglich. Das ist einerseits die Erfassung der Brutvögel, die natürlich zu deren Brutzeit im Frühjahr erfolgen muss. Die andere Besonderheit sind die Zugvogelzählungen auf den Außensänden Blauort-, Süderoog- und Japsand. Um dort bei Springtide mittags die Vogelschwärme beobachten zu können, muss man jeweils schon morgens bei Niedrigwasser hinauslaufen.  Zurück geht es erst, wenn am Nachmittag die Ebbe den Wattboden wieder freigibt. Da diese Touren somit oft über 12 Stunden dauern, sind sie erst ab Ende März oder Anfang April möglich, wenn die Tage ausreichend lang sind.

Am Ostersonntag starteten unsere Hooger Freiwilligen Magda und Henryk erstmals zur Zählung auf dem westlich liegenden Japsand. Begleitet wurden sie von ihren Vorgänger:innen Natalie und Theo.
Auf der Sandbank war deutlich zu sehen, wie die Winterstürme sie verändert haben. Im Westen sind 10 bis 20 Meter abgebrochen. Das Material hat sich ostwärts verteilt, so dass der Japsand insgesamt ostwärts gewandert ist. Große Teile der kleinen Dünen des Vorjahres wurden von den Fluten eingeebnet. Immerhin ist eine hochliegende Muschelsandfläche mit einigen Vegetationsresten übrig geblieben, auf der jetzt bereits Sandregenpfeifer siedeln.
Bei der eigentlichen Rastvogelzählung waren Alpenstrandläufer am häufigsten, von denen gut 4.000 in einem Schwarm am Watt zusammensaßen. Am Wasser ruhten sich auch einige Zwergseeschwalben aus, die wohl gerade erst aus dem wärmeren Süden angekommen waren. Hoffentlich sagt ihnen der Japsand auch in diesem Jahr als Brutplatz zu. Voriges Jahr hatten sich immerhin etwa 120 Paare hier angesiedelt.

Mit dem ablaufenden Wasser konnte sich das Team wieder auf den Heimweg zur Hallig machen. Ein faszinierender Sonnenuntergang ließ sie immer wieder zurückschauen. Und auf der Hallig machten die Schwärme fliegender Ringelgänse die Abendstimmung perfekt.

Übrigens kann man den Japsand auch selber kennenlernen. Denn unser Hooger Team bietet mehrmals monatlich Touren dorthin an. Dort bleibt man allerdings nicht über das Mittagshochwasser draußen, so dass die Wanderungen jeweils etwa 4 Stunden dauern. Der nächste Termin ist am kommenden Montag um 14 Uhr.

Freiwillige mit Fernrohr auf dem Weg zum Japsand
Auf dem Weg zum Japsand gibt zeitweise auch der Leuchtturm von Wittdün auf Amrum die Richtung vor. Bis zum Turm müsste man allerdings auch sechs Kilometer Wasser überwinden.
Freiwillige sieht durch Fernrohr
Auf dem Sand erkundeten Magda und ihre Kolleg:innen, wie der Winter die Landschaft verändert hat.
Von der Vordünenvegetation des letzten Jahres sind kleine Teile erhalten geblieben. Hier haben schon Sandregenpfeifer ihre Brutreviere.
Zwergseeschwalben am Watt
Die Zwergseeschwalben, die in den vorigen Jahren verstärkt auf dem Japsand brüteten, kommen erst aus dem wärmeren Süden. Einige rasteten jetzt am Watt. Ihre Brut beginnen sie wohl erst im Mai.
Fliegende Brandseeschwalbe
Diese Brandseeschwalbe stammte wohl von der benachbarten Vogelhallig Norderoog.
Seeadler vor blauem Himmel
Für kurze Zeit brachte dieser kreisende junge Seeadler die anderen Vögel auf dem Sand durcheinander.
Zwei Vogelzählerinnen vor dem Watt
"Altvogel" Natalie zählte mit Nachfolgerin Magda gemeinsam in einem Bereich der Sandbank.
Vogelzählerteam auf dem Rückweg durch das Watt
Erst im Abendlicht war der Rückweg nach Hallig Hooge wieder frei.
Tiefstehenden Sonne über Watt und Priel
Die untergehende Sonne ließ das Team aber immer wieder innehalten.
Fliegende Ringelgänse über der abendlichen Hallig
Schon vom Watt waren die Ringelgänse zu hören, die noch bis weit in den Abend über die Hallig flogen.