Treibgut, Hubschrauber, Vogelscheuchen

Schutzgebietsbetreuung bei Sturm Hendrik

Die Sturmflut am Donnerstag hatte für unsere Freiwilligen ganz unterschiedliche Folgen. Auf Langeneß und vor Westerhever schloss das Wasser die Warften mit den Stationen komplett ein. Am Leuchtturm führte das sogar zum Einsatz eines Hubschraubers.

Bei den meisten anderen Stationen stand das Wasser zwar höher am Deich oder am Strand, ließ aber das ganz normale Arbeitspensum zu. So konnten viele Teams das sogenannte Spülsaum-Monitoring durchführen, die regelmäßige Erfassung von angespültem Müll und anderem Treibgut. Teilweise kamen sie dabei auch in interessante Gespräche mit Wanderern. Ärgerlich hingegen ein Vorfall bei St. Peter-Ording. Hier radelte eine Frau mit ihrem E-Bike auf einem eigentlich gesperrten Deichweg und scheuchte auf etwa zwei Kilometern Tausende Vögel auf, die hier Schutz gesucht hatten.

Aber warum kam eigentlich ein Hubschrauber zum Leuchtturm Westerhever? Auf dem Rückweg zum Deich hatte ein Paar die Geschwindigkeit des auflaufenden Wassers unterschätzt und steuerte sicherheitshalber den nahen Turm an. Allerdings stand in einer Senke kurz vor der Warft das Wasser schon oberschenkelhoch, so dass die beiden triefend nass und ausgekühlt bei unserem Freiwilligen-Team landeten, das sie erst einmal mit trockenen Sachen versorgte. Irgendwer hatte zwischenzeitlich den Rettungsdienst alarmiert, der letztlich sogar den Hubschrauber zum Einsatz brachte. Da die Frau schwanger war, flog der Heli die beiden schließlich zum Deich zurück, wo der Rettungsdienst wartete.
Die Straße zum Deich war inzwischen über einen Meter hoch überflutet. Wäre man in einen der seitlichen Gräben geraten, hätte man schwimmen müssen. An Sturmtagen sollte man daher in überflutungsgefährdeten Bereichen immer besonders vorsichtig sein.
Sichere Naturerlebnisse bieten unsere Freiwilligen mit vielen Veranstaltungen an. Die Termine stehen hier im Gesamtkalender oder auf den Seiten der einzelnen Stationen.

 

Hubschrauber über der Station Westerhever
Vor Westerhever brachte ein Hubschrauber Wanderer zum Deich, die in tiefes Wasser gekommen waren.
Radfahrerin an der Seeseite des Deichs
Bei St. Peter-Ording ist ein Deichweg eigentlich zum Schutz rastender Vögel gesperrt. Gerade bei Sturmfluten ist das wichtig, weil viele Schwärme dann direkt am Deich sitzen.
Radfahrerin lässt Vogelschwarm auffliegen
Diese Radfahrerin fuhr dort dennoch mit ihrem E-Bike und scheuchte auf etwa 2 Kilometern Länge Möwen, Brachvögel oder Austernfischer auf.
Freiwilliger notiert Daten am Deich
Nach der Flut konnten unsere Teams an vielen Orten die regelmäßige Spülsaumkontrolle vornehmen. Hier notiert Jonas vor dem Beltringharder Koog Daten im Notizbuch.
PET-Flasche im frischen Spülsaum
Insgesamt scheinen wie vor Friedrichskoog relativ wenige große Müllteile wie Plastikflaschen, Fischkisten oder Netzreste angekommen zu sein. Eigentlich eine positive Entwicklung.
Dünner Plastikfaden zwischen Pflanzenteilen
Schaut man allerdings, wie unsere Teams, genauer hin, findet man zwischen angetriebenen Pflanzenteilen zahllose dünne Plastikfasern oder winzige Mikroplastikteile. Auch wenn Kunststoffgegenstände oft in kleinere Stücke zerfallen, sind sie dennoch weiter in der Natur unterwegs und können Schaden anrichten.
Freiwillige und Wanderer am Strand
Auf Föhr kamen Emily und Simon mit Gästen ins Gespräch und diskutierten das Problem Plastikmüll am Beispiel eines angetriebenen Folien-Luftballons.
Freiwillige am Sommerdeich
Auf Hooge schwappte das Wasser am Donnerstag zwar über den Sommerdeich, doch lief die Hallig nicht ganz voll. So konnten Nikolas und Merle mit gegebener Vorsicht die Gegend am Fähranleger erkunden.
Hubschrauber seilt Retter ab
Vor Westerhever kannten sich zwei Personen hingegen nicht aus und gerieten in tiefes Wasser. Von unserem Team schon mit trockener Kleidung versorgt, wurden sie vom Hubschrauber aufgenommen.
Hubschrauber über dem Deich vor Westerhever
Der Flieger brachte die beiden sicher zum Deich, wo schon der Rettungsdienst wartete.