Trottellummen an der Küste

Auffallend viele schwache und tote Vögel

Eigentlich sind Trottellummen und Tordalke typische Hochseevögel, die nur selten im Wattenmeer zu sehen sind. Doch schon seit Dezember beobachten unsere Freiwilligen in ihren Betreuungsgebieten im Nationalpark Wattenmeer insbesondere zahlreiche geschwächte oder tote Trottellummen. In der vergangenen Woche wurden nun noch einmal viele Tiere angespült. An manchen Stellen waren es 10 Vögel auf 100 Metern Küstenlinie. Auch die verwandten Tordalke oder sogar Papageitaucher werden zurzeit vermehrt angespült.

Während Trottellummen und Tordalke auf Helgoland brüten, liegen die nächsten Vorkommen der Papageitaucher in Schottland und Norwegen.

Die Fundmeldungen geben wir zeitnah an die Nationalpark-Verwaltung weiter, deren Ranger zurzeit viele Stunden aufwenden, um die Tiere einzusammeln. 

Einige dieser Vögel werden untersucht, um Aufschluss über die Todesursache zu erhalten. Ergebnisse hierzu liegen allerdings noch nicht vor. Diskutiert wird u. a. der besonders stürmische Winter oder ein Mangel an kleinen Nahrungsfischen.

Um ein möglichst vollständiges Bild der Situation zu erhalten, können mit dem Strandfunde-Internetportal BeachExplorer.org auch Laien gefundene Tiere bestimmen und melden. Die BeachExplorer-App ist für verschiedene Smartphone-Systeme kostenlos erhältlich.

Spülsaumkontrolle am Deich
Freiwilliger Tim Svoboda bei einer Spülsaumkontrolle am Deich von Nordstrand.
Schwimmende Trottellumme
Normalerweise halten Trottellummen großen Abstand zur Küste. Kommen Tiere so nah heran, sind sie meistens stark geschwächt.
Tote Trottellumme im Treibsel
In den Spülsäumen der vergangenen Woche findet man leider viele tote Trottellummen.
Vier Lummen im Spülsaum
An manchen Stellen liegen sie nah zusammen. Hier sind es vier Stück auf wenigen Metern.
Zwei Lummen liegen aneinander
Diese beiden wurden direkt beieinander angespült.
Toter Papageitaucher an der Brandung
Auch tote Papageitaucher werden deutlich häufiger als in anderen Jahren registriert.