Union zum Schutz des Watts

Schutzstation Wattenmeer und WWF vereinbaren engere Partnerschaft

Die Schutzstation Wattenmeer und der WWF unterzeichneten am 06.06.2003 eine Partnerschaftsvereinbarung. Der Vorsitzer der Schutzstation Wattenmeer, Gert Oetken, und Dr. Peter Prokosch, Geschäftsführer des WWF Deutschland, kamen in Husum zusammen, um die seit über 20 Jahren bestehende Kooperation beider Organisationen zu vertiefen. Mittelfristig sollen die beiden Husumer Büros zusammengelegt sowie die Zusammenarbeit bei künftigen Projekten im Wattenmeer und bei der Information der Öffentlichkeit und in der Umweltbildung intensiviert werden. Dabei bleiben beide Organisationen selbständig und werden im Wattenmeer weiterhin mit eigenem Profil erkennbar bleiben.

Die "Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V." wurde vor 40 Jahren gegründet, um den Schutz des Wattenmeeres an die Menschen zu vermitteln. "Naturschutz durch Anfassen" war damals wie heute das Motto. Mitglieder, angestellte Fachkräfte, Zivildienstleistende, Praktikanten sowie junge Menschen im Freiwilligen Ökologischen Jahr werben heute in einem Netzwerk aus Zentren und Stationen für die Natur und den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Von den jährlich rund 6.000 Veranstaltungen machen die Wattführungen den größten Teil aus. Besonders intensive Naturerfahrungen vermitteln die Kursangebote für Schulklassen und andere Gruppen in den drei von der Schutzstation betriebenen Wattenmeerhäusern auf Hooge, Langeneß und in Westerhever.

Auch die "Umweltstiftung WWF Deutschland" wurde vor 40 Jahren als Teil des weltweiten Netzwerks des WWF (heute "World Wide Fund For Nature") gegründet. Mit rund 5 Millionen Förderern ist der WWF die weltweit größte unabhängige Naturschutzorganisation. Für das Wattenmeer als einem der bedeutendsten Feuchtgebiete der Welt und Drehscheibe für den Zug der Wat- und Wasservögel auf dem Nordostatlantischen Zugweg engagierte sich der WWF seit Ende der 70er Jahre. Damals war dieses Gebiet vor allem durch Eindeichungen stark bedroht.

Großeindeichungen des Wattenmeeres konnten gestoppt werden - heute wären sie kaum noch vorstellbar. Der Wert des Wattenmeeres für die Natur wird inzwischen allgemein anerkannt und es steht in allen drei Wattenmeerstaaten unter Schutz, in Deutschland sogar als Nationalpark. Doch die Arbeit für die Naturschutzverbände ist damit nicht zu Ende, denn Probleme wie Schad- und Nährstoffanreicherung oder der Meeresspiegelanstieg sowie immer neue Konflikte zu Themen wie Fischerei, Tourismus, Schiffahrt oder Küstenschutz bedrohen das Wattenmeer weiterhin. Zugleich rücken Anforderungen in den Vordergrund, die Entwicklung der Küste insgesamt zu betrachten und nach Möglichkeiten zu einer dauerhaft umweltverträglichen Entwicklung der gesamten Region zu suchen. Initiativen wie das dänisch-deutsch-niederländische Wattenmeer-Forum, an dem WWF und Schutzstation Wattenmeer mitwirken, sollen dazu beitragen. Insgesamt wachsen die Herausforderungen für die Naturschützer. Schutzstation Wattenmeer und WWF wollen ihnen durch mehr Zusammenarbeit begegnen um noch mehr für den Erhalt der Natur und die in der Region lebenden Menschen zu erreichen.