Viel Arbeit am Stockenstieg

Einsatz zum Schutz der Salzwiese vor Westerhever

Im Nationalpark vor Westerhever ermöglicht der historische „Stockenstieg“ den Gästen im Sommer schöne Spaziergänge vom Leuchtturm zurück zum Seedeich. Allerdings geht der steigende Meeresspiegel auch an diesem denkmalgeschützten Klinkerweg nicht vorbei. Die Salzwiesen wachsen mit den Fluten langsam in die Höhe. Denn das Nordseewasser bringt Schwebstoffe mit sich, die sich bei „Landunter" Schicht für Schicht zwischen den Pflanzen ablagern. Strandflieder oder Gräser wachsen einfach mit. Die roten Klinkersteine sind hingegen nach einem Winter mit vielen Überschwemmungen oft unter einer Schlickschicht verborgen. Nach der sommerlichen Öffnung des Wegs Anfang Juni waren weite Abschnitte der Klinkerspur gar nicht mehr zu erkennen.
Dies führt dazu, dass die Menschen oft auch über die Salzwiese laufen und dort empfindliche Pflanzen schädigen. Zugleich kann der Klei auf den Klinkersteinen nach Überflutungen oder Regenfällen gefährlich rutschig werden.

Daher nahm am vorigen Montag eine tatkräftige Truppe Schaufeln, feste Besen und Schubkarren in die Hand, um die alten Steine auf möglichst weiter Strecke wieder vom verkrusteten Schlick zu befreien. Neben Stationsleiterin Imme Flegel, Helfer Moritz Padlat und den örtlichen Freiwilligen waren auch viele junge Kolleg:innen aus St. Peter-Ording und Husum dabei. Glücklicherweise war der staubtrockene Schlick jetzt besser von den Steinen zu lösen als bei einer regnerischen Aktion im vorigen September. Das Ergebnis kann sich daher durchaus sehen lassen. Eine schöne Initiative!

Der Einbahn-Weg durch die Salzwiese
Der Stockenstieg soll jährlich von Anfang Juni bis Ende September begehbar sein. Da die historische Klinkerspur sehr schmal ist, wird darum gebeten, nur hintereinander in einer Reihe zu gehen und nicht nebeneinander. Da man bei Begegnungsverkehr häufig in die Salzwiese ausweichen müsste, ist der Weg auch nur in der Richtung vom Turm zum Deich freigegeben. Für den Hinweg zum Turm kann man die beschilderte Straße oder auch den Weg über das Watt vor den Salzwiesen nutzen.
Nach Fluten und Regen sind die Klinkersteine oft sehr rutschig und die Salzwiesen weich und besonders empfindlich. Dann kann der Weg je nach Wetter einige Tage gesperrt sein. Auf dieser Seite soll tagesaktuell angezeigt sein, ob der Weg geöffnet ist.

Nach den Wattwanderungen, Salzwiesenführungen oder den Wanderungen „Abend am Meer" unseres Freiwilligen-Teams kann man den Stockenstieg jeweils auch für den Rückweg zum Deich nutzen. Die Termine der Veranstaltungen stehen hier im Stationskalender.

Die kleine Ausstellung in der Nationalpark-Station am Turm ist täglich von 11 - 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Verschlickter Klinkerweg
Ende Mai war der Klinkerweg auf weiter Strecke unter trockenem Schlick verborgen. Auch die erst im September gegrabenen neuen Abläufe (links) hatten dies nicht verhindern können.
Team arbeitet mit Schubkarre, Schaufeln und Besen
Die Freiwilligen aus Westerhever, St. Peter-Ording und Husum bei der Arbeit.
Freiwillige mit trockenem Schlick in der Schubkarre
Der verkrustete Schlick wurde mit den Schaufeln gelöst, zusammengefegt und per Schubkarre abgefahren.
Team sitzt in Kurve des Klinkerwegs
Verdiente Arbeitspause der Freiwilligen aus Westerhever, St. Peter-Ording und Husum mit Moritz Padlat (hinten).
Kleine Stärkung am Klinkerweg
Zuletzt auch ein Foto mit Stationsleiterin Imme Flegel (hinten), die sonst meist selbst hinter der Kamera steht.
Strandflieder aus der Nähe
Der historische Klinkerweg führt teilweise durch dichte Bestände des Strandflieders.
Hase und warnende Rotschenkel in der Salzwiese
Schöne Beobachtungen direkt am Weg: Hier störten sich die Rotschenkel eher am Hasen als an den Menschen auf dem Stockenstieg.