Viele Jungvögel auf Hallig Hooge

Rattenbekämpfung zeigt Erfolge

Im Projekt zur Erarbeitung eines Managementkonzeptes für invasive Wanderratten im nordfriesischen Wattenmeer führen wir seit fünf Jahren intensive brutbiologische Untersuchungen mit Nestkameras auf den von uns betreuten Halligen durch. Mittlerweile liegen von Hooge, Langeneß und Oland Daten von mehr als 2.000 Nestern vor.

Auf Hooge wurde in dieser Brutzeit erstmals seit 2021 bei über 200 überwachten Gelegen keine einzige Wanderratte festgestellt. In den Vorjahren waren die Verluste zum Teil noch dramatisch hoch. Die Bemühungen, den Rattenbestand auf Hooge zu reduzieren, haben also zumindest einen ersten Teilerfolg erzielt. Wir werden alles daran setzen, diesen positiven Trend zu verstetigen und hoffen in den kommenden Jahren auf ähnlich hohen Schlupferfolg.
Weniger gut lief die Brutsaison 2025 auf Langeneß, wo bisher allerdings noch keine systematischen Managementmaßnahmen gegen Ratten umgesetzt wurden. Außer durch Wanderratten gingen dort weitere Nester durch mindestens einen Steinmarder verloren. Auf Oland überwand ein Fuchs offenbar die bewachte Sperre am Lorendamm und leerte mehrere Nester.

Im Westen von Hooge konnten erstmals seit vielen Jahren der Japsand sowie in Zusammenarbeit mit dem Verein Jordsand auch die Hallig Norderoog und der Norderoogsand zugleich rattenfrei gehalten werden. Aufgrund der räumlichen Nähe der drei Gebiete zueinander ist es wahrscheinlich, dass der Norderoogsand mit seinen sehr hohen Dünen auch nach Sturmfluten als Reservoir gedient hat, von dem aus Norderoog und Japsand schnell wiederbesiedelt wurden. Alle drei Gebiete werden nun engmaschig kontrolliert, um bei einer Wiederbesiedlung schnell handeln zu können.
Auf Norderoog schienen sich allerdings die starken Brutverluste der Vorjahre so stark in das Gedächtnis der  Brandseeschwalben eingeprägt zu haben, dass ihre Kolonie in dieser Saison erstmals seit Jahrzehnten verwaist blieb.  Die Hoffnung ist, dass sie bald zurückkommen.

Das durch die Nationalparkstiftung geförderte Projekt wollen wir in Kooperation mit dem Verein Jordsand um zwei weitere Jahre verlängern. Ziel ist neben dem Einstieg in eine intensivere Prädatorenbekämpfung auf Langeneß und Oland auch die Ausweitung auf weitere Halligen.

Mehr über das Projekt mit einigen Videos und Links zu Berichten

Säbelschnäbler mit 4 Jungen
Schon früh im Mai schlüpften auf Hallig Hooge die ersten Säbelschnäbler.
Austernfischer wärmt Küken
Später im Monat kamen auch die jungen Austernfischer hinzu.
Steinmarder an Gelege
Auf Langeneß ging jedoch ein Steinmarder auf die meist nächtliche Jagd.
Fuchs auf Nahrungssuche
Nach Oland war wohl entlang des Lorendamms ein Fuchs gekommen.
Zwei Freiwillige mit Handwagen im Regen
Der Erfolg auf Hooge war vor allem durch eine intensive Rattenbekämpfung möglich. Bei drohenden Landuntern mussten allerdings weit über 100 Fallen jeweils kurzfristig abgebaut werden.
Helferin kontrolliert Wildkamera
Dokumentiert wird das Schicksal der Vogelgelege mit automatischen Wildkameras.
Flussseeschwalben füttern Junges mit Fisch
Die Krönung der erfolgreichen Brutsaison auf Hooge war der Nachwuchs bei den Küsten- oder hier den Flussseeschwalben.