Vogelzählungen mit Sonnenschein
Seltenes Licht zur Gebietsbetreuung
Die regelmäßigen Vogelzählungen, Spülsaumkontrollen und anderen Gänge hinaus in die Betreuungsgebiete waren in den vergangenen Wochen eher eine graue Angelegenheit. Umso mehr waren unsere Freiwilligen-Teams am Donnerstag überrascht, als sich der Nebel einmal lichtete. Über den Salzwiesen am Leuchtturm Westerhever entdeckten Ben und Robin einen seltenen Nebelbogen. Dieser entsteht wie ein Regenbogen. Weil die Tröpfchen in der Luft sehr viel kleiner sind, wirkt er jedoch weiß.
Wegen neblig schlechter Sicht verschoben die meisten Teams die für Freitag geplante letzte Rastvogelzählung dieses Jahres auf Samstag - eine gute Entscheidung. Denn inmitten eines großflächigen Wolkengebiets entstand schon morgens entlang der Westküste ein schmales sonniges Gebiet, das sich bis zum Abend halten sollte. Zum Horizont waren kompakte Wolkenbänke zu sehen. Aber über dem Watt herrschten Sonne und blauer Himmel vor.
Somit waren die Schwärme rastender Austernfischer, Brachvögel oder Pfeifenten ebenso gut zu beobachten und zu zählen, wie eher einzeln auftretende Steinwälzer, Grau- oder Silberreiher. An den Deichen kam man auch ziemlich nah an die kleinen arktischen Ohrenlerchen, Schneeammern und Berghänflinge heran, die in den Spülsäumen nach angetriebenen Sämereien suchten.
Aufregend für die Rastvögel ebenso wie für die Freiwilligen waren Seeadler, die sich teilweise im Sonnenlicht flach vom Meer her näherten, um möglichst eine zu spät auffliegende Ente oder Gans zu erwischen.
Mehr über die winterliche Natur im Nationalpark kann man bei den zahlreichen Wattwanderungen, Vogelführungen und anderen Veranstaltungen erfahren, die unsere Freiwilligen überall rund um die Weihnachtstage anbieten. Die Termine stehen im Gesamtkalender und jeweils auf den Seiten der einzelnen Stationen.