Vom Ländle ins Weltnaturerbe

Annika Schauwecker, Bundesfreiwillige bei der Schutzstation Wattenmeer

 

Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich die Schutzstation Wattenmeer für den Erhalt des Weltnaturerbes an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Unzählige Helfer leisten seit der Gründung des Vereins Bildungsarbeit in vielen Bereichen rund um das Wattenmeer. Sie zählen Vögel, erfassen die Veränderungen der Meeresumwelt oder bewachen die Brutplätze seltener Vogelarten. Seit dem 8. Juli 2011 gehört auch Annika Schauwecker zu ihnen.

 

Die 20-Jährige führt im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes im Nationalpark-Haus Husum für die Schutzstation Wattenmeer Touristengruppen und Schulklassen durch das nahegelegene Watt. Dabei erklärt sie beispielsweise, wie das Salzwasser salzig wurde und trägt bei lyrischen Nachtwanderungen Gedichte von Theodor Storm vor. Besonders faszinierend ist für Annika Schauwecker der sogenannte Vogelkiek. Dabei beobachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wanderung heimische Vogelarten wie den Austernfischer, Graugänse oder den großen Brachvogel, während die BFDlerin interessante Details zu den einzelnen Arten erzählt. Die Namen der Vögel und deren Besonderheiten kann Annika Schauwecker mittlerweile im Schlaf aufsagen: „Vor allem durch gemeinsame Wanderungen und Seminare mit den anderen Helfern lernt man die Tierwelt hier sehr gut kennen.“

 

Neun Jahre lebte die im US-Bundesstaat Michigan geborene BFDlerin in den Vereinigten Staaten. So zeigt sie auch gern englischsprachigen Gästen „ihren“ Nationalpark. Dass es sie dann nach dem Abitur in der Nähe von Reutlingen an die norddeutsche Küste verschlagen würde, war für sie selbst keine große Überraschung. „Mich hat es schon immer in die Natur gezogen, auch bei uns zu Hause in Baden-Württemberg. Und das Meer und die Küstenregion hier oben sind einfach wunderschön“, sagt die 20-Jährige. Nach dem Bundesfreiwilligendienst will Annika Schauwecker auf jeden Fall studieren. „Das Studium wird sicher auch in die Umweltrichtung gehen“, weiß sie schon jetzt.

 

Die Einrichtung: Im Auftrag des Bundeslandes Schleswig-Holstein betreut der Naturschutzverein große Flächen im Nationalpark Wattenmeer. Insgesamt 18 Schutzstationen wurden entlang der Küste und auf den Inseln und Halligen aufgebaut. Jedes Jahr zählen bis zu 100 Freiwillige die hier rastenden Zugvogelschwärme, zeigen Gästen die einmalige Tier- und Pflanzenwelt oder bewachen die Brutplätze seltener Vogelarten.

 

Infos über den Bundesfreiwilligendienst:www.bundesfreiwilligendienst.de