Vom Wattenmeer nach Moskau

BFDlerin der Schutzstation Wattenmeer vertritt Naturschutz-Freiwilligendienst bei Jugendforum

 

2013 wurde das Jugendforum des Petersburger Dialogs ins Leben gerufen, um jungen russischen und deutschen Menschen die Gelegenheit zu geben, Erfahrungen auszutauschen und die Zivilgesellschaften beider Länder weiterzuentwickeln.

Zum diesjährigen Treffen war auch Taline de Boer im Oktober nach Moskau eingeladen worden, die bei der Schutzstation Wattenmeer am Leuchtturm Westerhever ihren Bundesfreiwilligendienst absolviert.

In mehreren Arbeitsgruppen berieten die Teilnehmer fünf Tage lang u.a. über Freiwilligendienste in Deutschland und Russland. „Besonderes Interesse fand die fachbezogene Ausbildung und die pädagogische Konzeption des BFD“, berichtet die 19jährige, die ein Jahr am Leuchtturm tätig ist und als einzige aus dem Naturschutzbereich an der Konferenz teilnahm.

Die Freiwilligenarbeit hat in Russland eine ganz andere Bedeutung, weil sie nicht staatlich organisiert ist. „Wer sich dort engagieren will, muss selbst etwas auf die Beine stellen, das Finanzielle regeln und sogar eine Schwäche im Lebenslauf in Kauf nehmen“, sagt de Boer. Freiwilligendienste hätten dort ein schlechtes Image.

Gemeinsam überlegten die Teilnehmer deshalb, wie die Situation verbessert werden könnte. Sie regten Dokumentationsfilme, Werbung in Printmedien und Berufseinstiegsmessen über Freiwilligendienste an, die das Interesse der Öffentlichkeit fördern könnten.

Für Deutsche ist es zudem schwierig, in Russland einen längeren Freiwilligendienst zu leisten, da ein Visum nur für 30 Tage ausgestellt wird. Die Forderung ihrer Arbeitsgruppe nach einem speziellen Freiwilligen-Visum wurde zusammen mit den anderen Ideen direkt dem „großen“ Petersburger Dialog zugeleitet. Dieses jährliche Treffen hochrangiger Vertreter Deutschlands und Russlands fand vom 22.10.15 – 23.10.15 in Potsdam statt.

„Das Jugendforum war für mich eine tolle Erfahrung, denn ich habe viele engagierte Leute kennengelernt und einen ganz neuen Blick auf meinen Freiwilligendienst am Wattenmeer bekommen“, sagt de Boer und kann sich eine weitere Teilnahme an internationalen Veranstaltungen gut vorstellen.

Zurück aus Moskau: Zu den normalen Aufgaben von Taline de Boer gehören die Vogelzählungen am Deich vor Westerhever