Watt in grau, blau und weiß

Stürmischer und winterlicher Herbst

Sehr flexibel mussten unsere Freiwilligen innerhalb der vergangenen Woche sein. Für vorigen Freitag war stürmischer Westwind angesagt. Wegen des hohen Risikos einer Überflutung musste das Team auf Hooge vorher bei grauem Schmuddelwetter die etwa 150 auf der Hallig verteilten Rattenfallen einsammeln. Diese sollen dort zum Schutz der Brutvögel im kommenden Frühjahr den Bestand der gefräßigen Nager möglichst gering halten. 

Der Sturm am Freitag ließ tatsächlich auch auf den größten Halligen Langeneß und Hooge das Wasser über die vergleichsweise hohen Sommerdeiche fließen. Die vorsorgliche Abbauaktion war also voll gerechtfertigt. Um Hochwasser gaben einzelne Hagelschauer bereits einen kleinen Vorgeschmack auf den Wintereinbruch heute.

Gestern konnte sich das Hörnumer Team immerhin über einen strahlendend blauen Himmel freuen, als in den höheren Dünen des Naturschutzgebiets an der Odde die sich immer weiter ausbreitenden Kiefern gerodet werden sollten. Eine ziemlich kräftezehrende Arbeit, die bei Sonnenschein doch besser von der Hand ging.

Heute wurden die Freiwilligen von Schnee überrascht. Denn nachts waren offenbar prall gefüllte Wolken über die Küste hinweggezogen, so dass diese heute in Weiß erschien. Von Nordwesten her machten die Wolken dann wieder der Sonne Platz, so dass insbesondere auf den Inseln und Halligen wieder länger blauer Himmel herrschte.
Das Büsumer Team kontrollierte den kleinen Ausstellungscontainer am Hafen, der Gästen auch im Winter einige Stunden pro Woche Informationen rund um den Nationalpark Wattenmeer bietet. Die Kolleginnen von Nordstrand wurden vom Schnee hingegen zu einer skurrilen Zeremonie inspiriert. Mit seltsamen Weihnachtspullovern, Bojen als überdimensionierten Christbaumkugeln, aber auch mit kurzer Hose und Wattforke zelebrierten sie den Wintereinbruch.
Bis Sonntag oder Montag ist tatsächlich Dauerfrost angesagt. Ob oder wie viel im Watt auch Eis zu sehen sein wird, hängt davon ab, wie kalt die Nächte werden.

 

Freiwillige an Rattenfalle auf Hallig Hooge
Gut zu tun hatten Maia und das Hooger Team, um alle High-Tech-Rattenfallen rechtzeitig vor der Flut am Freitag einzusammeln.
Durchquerung eines Halliggrabens mit Wathose
Um manche Wege abzukürzen, war sie in der langen Wathose unterwegs.
Wellen und Gischt an der Hafenmole
Der Sturm am Freitag ließ, wie hier am Meldorfer Hafen, die Flut hoch auflaufen.
Austernfischer am Deich
Austernfischer drängten sich am Deich zusammen, um sich gegenseitig etwas Windschutz zu geben.
Landunter auf Langeneß
Tatsächlich war der Wind stark genug, um hier auf Langeneß und später auch auf Hooge für Landunter zu sorgen.
Wanderweg bei Hochwasser
Auf Sylt war auch der Wanderweg an der Ostküste teilweise überspült. Das Weiß im Gras stammt übrigens von Hagelschauern. Vorboten des Schnees, der heute kam.
Freiwillige roden Kiefern in Dünengebiet
Gestern war es ruhiger und deutlich sonniger. Beste Bedingungen, um Kiefern zu schneiden, die sich in das Dünenschutzgebiet im Sylter Süden ausbreiten.
Verschneite Dünen mit aufgehender Sonne
Heute früh sah Sylt komplett anders aus: Schnee bedeckte die Dünen und Strände.
Verwehungen aus Schnee und Sand
Am Amrumer Kniepsand formte der Wind kleine Dünen aus Sand und Schnee.
Freiwillige blickt über die verschneite Hallig
Auf Langeneß konnte Lykke mittags den blauen Himmel über der weißen Hallig genießen.
Peterswarf in weißen Salzwiesen
Im November ein seltener Anblick: Unsere Station auf Peterswarf im Schnee.
Zwei Freiwillige am Infocontainer am Büsumer Hafen
In Büsum schauten Lara und Greta kurz, ob der Container am Hafen in Ordnung ist. An den Adventswochenenden werden sie jeweils mittags die Ausstellung für Gäste öffnen.
Zwei Freiwillige feiern den Schnee
Hanna und Faustina von Nordstrand in etwas "schräger" Winterkostümierung.
Das Watt, wie hier an der Husumer Hafeneinfahrt ist noch komplett frei von Schnee und Eis.
Verschneiter Steg über ruhigem Wasser
Auch der verschneite Steg vor Schobüll führt noch in normales Watt und Wasser. Einige kältere Nächte könnten hier aber auch Eis entstehen lassen.