Weltweit vom Wattenmeer profitieren

Internationale Fachtagung auf Hallig Langeneß

Myanmar, Südkorea, Elfenbeinküste: Im Nationalpark-Seminarhaus auf Hallig Langeneß treffen sich am 21. April 2017 auf Einladung des LT&C (Linking Tourism and Conservation) und der Schutzstation Wattenmeer 30 internationale Fachleute, um über das Wattenmeer als Modellregion für die Zusammenarbeit von Naturschutz und Tourismus in Küstenregionen zu diskutieren.

Das Wattenmeer besitzt als Biosphärenregion, Nationalpark und Weltnaturerbe alle internationalen Schutzprädikate, die eine Naturlandschaft erreichen kann.Gleichzeitig ist sie eine der beliebtesten Urlaubsregionen. Für Dr. Peter Prokosch ist das kein Widerspruch: „Die meisten Nationalparks würden nicht existieren, wenn Urlauber sie nicht besuchen“, sagt der LT&C–Vorsitzende und Gründer des globalen Netzwerks aus Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen. „Der Tourismus ist auf eine intakte Natur angewiesen. Viele können von unseren guten Erfahrungen im Wattenmeer profitieren“, so Johann Waller, Vorsitzer der Schutzstation Wattenmeer.

Zu den Referenten der Tagung gehören der langjährige Leiter des Internationalen Wattenmeersekretariats und Preisträger der Goldenen Ringelgansfeder, Jens Enemark und die gleichfalls ausgezeichneten Wissenschaftler Barwolt Ebbinge, Andrew St. Joseph und Dr. Karsten Reise. Matthias Piepgras, Vorsteher des Amtes Pellworm, wird Erfahrungen aus der Biosphäre Halligen beisteuern.

Neben Themen aus dem dänischen, deutschen und niederländischen Wattenmeerraum sowie Entwicklungen in Küstenregionen Südostasiens werden die Experten diskutieren, wie Tourismus und Naturschutz in den Ländern des Ostatlantischen Vogelzugwegs ihre Zusammenarbeit verbessern können.

Mit der Wahl des Tagungsortes im Seminarhaus der Schutzstation Wattenmeer möchte Prokosch den 2016 verstorbenen Gründer und langjährigen Vorsitzer der Organisation, Gert Oetken ehren, der mit seiner jahrzehntelangen Arbeit einen Grundstein für die erfolgreiche, langfristige Sicherung dieser Naturregion gelegt habe. Außerdem kehrt der Ringelgansfeder-Preisträger gern dorthin zurück, wo er seine ersten Erfahrungen im Naturschutz sammeln konnte: Prokosch war vor über 40 Jahren der erste Zivi der Schutzstation Wattenmeer auf der Hallig.

Die Tagung findet im Vorfeld der Ringelganstage 2017 statt, die von den Halliggemeinden, den Naturschutzverbänden und der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer organisiert wird

Tourismus und Naturschutz verbinden: Dr. Peter Prokosch bringt auch auf Hallig Langeneß hochkarätige Fachleute zusammen