Westküsten-BirdRace

FÖJ-Wattenmeer regt Vogelbeobachtungs-Wettbewerb der Freiwilligen-Teams an

Überall an der Westküste sind die Freiwilligen-Teams von Schutzstation Wattenmeer, WWF, NABU und anderen Organisationen zurzeit zu Brutvogelkartierungen oder Rastvogelzählungen unterwegs. Auch bei anderen Kontrollgängen beobachten die jungen Schutzgebietsbetreuer immer wieder interessante Vogelarten.

Jetzt hat Ralf Gerhard, Geschäftsführer beim FÖJ-Träger Wattenmeer, das Westküsten-BirdRace als kleinen Wettbewerb zwischen den verschiedenen vom ihm betreuten Stationen  angeregt.
"Eigentlich soll Anfang Mai deutschlandweit das BirdRace stattfinden. Jedoch wird die ganztägige Vogelbeobachtung von Gruppen gemeinsam per Fahrrad oder Auto dann wohl noch nicht wie gewohnt wieder möglich sein," meint Gerhard. Verschiedene Stationsteams hätten sich allerdings schon hierauf vorbereitet. Um dies nicht ins Leere laufen zu lassen, habe er kurzentschlossen per Mail die Idee des Westküsten-BirdRace als Wettbewerb der zurzeit weitgehend isoliert lebenden Freiwilligen-Teams herumgeschickt. Die Resonanz eines ersten Probelaufs in den letzten Märzwochen war sehr gut. 20 Teams beobachteten insgesamt 166 Vogelarten.

Wenig überraschend waren Brutvögel wie Austernfischer, Feldlerche oder Stockente rund um alle Stationen vertreten, ebenso Amsel oder Star, die häufig in den Gärten der Wohnungen der Teams brüten. Doch auch die Brandgans oder Graugans wurden überall beobachtet. Letztere breitet sich in den vergangenen 30 Jahren an der Westküste stark aus. Arten wie Grünspecht, Kranich oder Uhu wurden naturgemäß eher von Stationen im Binnenland gemeldet, während etwa bei Hochseevögeln wie Trottellumme oder Sterntaucher die Stationen auf Sylt oder Amrum im Vorteil waren.
Die erfolgreichsten Teams des Probelaufs im März waren die der Schutzstation Wattenmeer in Büsum und auf Föhr mit jeweils 91 Arten, dicht gefolgt von den KollegInnen in Rantum auf Sylt (89 Arten) und vom NABU im Katinger Watt (84 Arten). Ralf Gerhard meint dazu: "Ich bin gespannt, wie es sich im April weiterentwickelt. Viele Zugvögel kommen ja erst jetzt. Die Zahl der beobachteten Arten sollte damit auf jeden Fall noch steigen."

Austernfischer sind nicht nur direkt an der Küste überall zu sehen. Auch auf Wiesen im Binnenland kann man sie finden. Daher wurden sie von allen Stationenteams beobachtet.
Mit Rastvogelzählungen, der Brutvogelkartierung und vielen weiteren Kontrollgängen gibt es jetzt zahlreiche Gelegenheiten, Vögel zu beobachten.
Gleich zwei der verbreitetsten Arten: zwei Brandgänse und davor, auch mit dem Kopf im Wasser am grauen Körper zu erkennen, zwei Stockenten. Die Säbelschnäbler wurden hingegen nur von 3/4 der Teams beobachtet.
Graugänse breiten sich im Binnenland und an der Küste immer weiter aus. Daher kamen sie im Umkreis jeder Station vor.