Zack - der erste Herbststurm

Salzwiesen und Strände unter Wasser

Nein, die Überschrift ist keine Comic-Sprache mit “Zack, bumm, peng”.
“Zack” (irgendwie englisch mit weichem “Z” und “ä” ausgesprochen) ist tatsächlich der offizielle Name des Sturmtiefs, das heute früh Wasserstände von knapp 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser mit sich brachte. Anbei einige Fotos von Eiderstedt, Hallig Langeneß sowie Sylt und Amrum. 

Vor St. Peter-Ording hatten kräftige Schauerböen manche Strandkörbe umgeworfen. Viele kleine Primärdünen wurden von Wellen kräftig angenagt oder ganz eingeebnet. Im benachbarten Westerhever war das Freiwilligen-Team mitsamt der Schafe, die das Gras auf der Leuchtturmwarft kurz halten, bis zur Mittagszeit vom “Festland” abschnitten. Denn die Straße und der alte Klinkerweg waren beide zeitweise gut einen Meter hoch überspült.

Während Hallig Hooge hinter dem hohen Sommerdeich weitgehend trocken blieb, lief Langeneß, wie alle kleineren Halligen voll. Wir ihre Kolleg:innen in Westerhever brauchten die Freiwilligen auf Peterswarf nur kurz, um ihr Reich einmal zu umrunden. 

Auf Amrum war der Kniepsand weitgehend überspült, wobei die ihm Sommer höher aufgewehten Primärdünen meistens trocken blieben. Am Sylter Weststrand baute sich eine beeindruckende Brandung auf, so dass viele an die Dünen geräumte Strandkörbe dennoch nasse Füße bekamen. Im Osten war es hingegen ruhiger. Bei Keitum wurde lediglich der Treibselabfuhrweg überflutet. In den nächsten Tagen muss hier der Küstenschutz den Spülsaum wegräumen, damit das Gras darunter nicht eingeht. Auch unsere Teams auf den Halligen und vor Westerhever müssen jeweils mit Karre und Forke tätig werden, damit ihre Warften zu Beginn der eigentlichen Sturmperiode keine schadhaften Grasstreifen bekommen.

In den nächsten Tagen schauen wir noch einmal auf Tiere und wie sie mit dem Sturm umgegangen sind.

Anzeigetafel mit Sturmflutwarnung
In St. Peter-Ording warnte die Tourismuszentrale vor dem Sturm.
Liegende Strandkörbe
Böen hatten schon in der Nacht Bänke und Strandkörbe umgeworfen.
Badestelle Bad mit überspültem Strand
Die Pfahlbauten standen mehr oder weniger tief im Wasser.
Überspülte Salzwiese mit Seedeich im Hintergrund
Unseren Freiwilligen am Leuchtturm Westerhever bot sich morgens dieses Bild. Die Straße zum Deich war hoch überspült.
Umspülter Schafberg vor Westerhever
Weiter südlich war auch der alte Schafberg komplett von Wasser und Wellen umgeben.
Auf Hallig Langeneß war anfangs nicht klar, ob es zu einem Landunter kommen würde. Kurz nach Sonnenaufgang strömte das Wasser allerdings schon schnell im Osten an der Peterswarf vorbei.
Freiwillige blicken über die Hallig
Kurz darauf hatten die Freiwilligen bereits eine große Wasserfläche vor sich.
Seminarhaus bei Landunter
Auch im Nationalpark-Seminarhaus sind Landunter ein besonderes Erlebnis. Die heutige Gästegruppe ließ es aber eher beim Blick aus den Fenstern.
Blick über den Kniepsand
Einen besonderen Anblick bot der Kniepsand auf Amrum. Flachere Primärdünen wurden von den Wellen eingeebnet. Die höheren wären aber erst bei einer deutlich stärkeren Flut gefährdet.
Spülsaum am Deich bei Keitum
Bei Keitum auf Sylt reichte das Wasser bis auf das Gras des Seedeichs und ließ dort einen dicken Spülsaum liegen - viel Arbeit für den Küstenschutz. Schaut man genau hin, sieht man auf dem Deich rastende Vogelschwärme. Mehr dazu im nächsten Beitrag.