Zack - der erste Herbststurm (Teil 2)

Vögel, Wasser und fliegender Sand

Als Ergänzung zum gestrigen Bericht zu Herbststurm “Zack” kommen hier noch einige Fotos der Naturkräfte und wie insbesondere die Vögel mit ihnen umgingen.

Schon auf dem Weg an das Watt zeugten abgebrochene Äste oder massenhaft auf dem Boden liegende Eicheln oder Äpfel von der Kraft der Schauerböen, die schon in der Nacht über die Küste hinweggefegt waren. Immer wieder wundert man sich, wie kleine und große Vögel solche Nächte überstehen. 

Hinter hohen Pflanzenbeständen ist Windschutz zu finden. Am Festland oder auf Sylt können hier allerdings auch Füchse auf die Jagd gehen. Enten oder Möwen schwimmen daher gern auf ruhigerem Flachwasser.

Die erste höhere Flut nach dem Sommer scheint Wühlmäuse und andere Nager zu überraschen. Gestern wirkte es so, als ob Möwen oder Reiher dazu gezielt auf die Jagd gingen.

Viele Zugvögel sind zurzeit ziemlich hungrig. Denn der jährliche Federwechsel kostet Energie. Und für den Flug nach Süden müssen sie auch Fettvorräte anlegen. Allerdings sind viele tiefere Wattflächen seit dem Wochenende gar nicht mehr trockengefallen. Daher sammelten sich insbesondere die Watvögel bei den höheren Fluten nur kurz, um danach sofort auf die ersten freifallenden Sand- und Wattflächen auszuschwärmen und wieder nach Nahrung zu suchen.

Noch eine Bemerkung: Wie oft bei Sturm sah man auch gestern an Dünen und Stränden Leute mit ihren Hunden. Angesichts des fliegenden Sandes in der Höhe von Augen und Nase der Vierbeiner fühlten sich diese  augenscheinlich nicht wohl. Ihre Halter:innen schienen das aber nicht zu bemerken…

 

 

 

 

Eicheln liegen auf Waldweg
Schon hinter dem Deich genügte ein Blick auf den Boden, um Folgen des Sturms zu sehen. Hier waren kleine Äste und zahllose Eicheln heruntergefallen.
Sandfahnen vor Dünen
Auch fliegender Sand zeigte die Kraft des Windes.
Möwengruppe in der Salzwiese
Ein typischer Möwenrastplatz: Pflanzen bieten etwas Ruhe vor dem Wind und Wasser rundherum Schutz vor pirschenden Füchsen oder Mardern. Alle Vögel halten den Kopf in den Wind, damit dieser nicht unter die Federn weht.
Graureiher jagt im Schilf
Manche Vögel nutzten offenbar das steigende Wasser zur Jagd. Diesem Graureiher schien es sogar egal zu sein, dass der Rückenwind sein Gefieder zerzauste. Vielleicht hatte die erste höhere Flut im Schilf einige Mäuse aufgeschreckt.
Möwen jagen im steigenden Wasser
Auch vor Westerhever gingen diese jungen Möwen anscheinend auf die Jagd. Ob hier Wühlmäuse versuchten, sich in Sicherheit zu bringen?
Stieglitze auf fast überfluteten Astern
Ein Sturm kostet die Vögel viel Energie. Deshalb knabberten diese Stieglitze, solange es noch ging, Früchte der Strandastern.
Krickenten fliegen in Regenschauer
In heftigen Schauern wirkte der Regen fast wie Nebel. Diese Krickenten schienen in den prasselnden Tropfen etwas orientierungslos.
Landunter auf Hallig Langeneß
Auf den kleinen Halligen und hier auf Langeneß wurden die Salzwiesen weitgehend überspült. Kaum noch Platz für Watvögel.
Vogelschwärme vor dem Deich
Bei Keitum auf Sylt sammelten sich Alpenstrandläufer und Sandregenpfeifer auf der hohen Sandinsel am Deich.
Vogelschwarm auf dem Deich
Letztlich rasteten sie auf dem Deich.
Zahllose Watvögel auf Sandstrand
Sobald das Wasser wieder sank, schwärmten Sanderlinge und andere Watvögel aus, um auf den nassen Sandflächen schnell wieder nach Nahrung zu suchen.
Kleine Düne mit Abbruchkanten
Zurück blieb eine mancherorts etwas veränderte Landschaft. Hier ließen die Wellen nur einen kleinen Rest einer Primärdüne stehen.
Hund läuft durch fliegenden Sand
Dieser Hund schüttelte sich immer wieder und wollte offenbar so schnell wie möglich aus dem fliegenden Sand heraus kommen. Vielleicht sollte sich die Halterin einmal auf den Boden legen, um selber Erfahrung mit Sand in Augen, Nase und Mund zu machen.