Die erste Sturmflut - Teil 2
Landunter vor Eiderstedt und auf den Halligen
Zu Sturm Simon am vorigen Samstag schickten die Freiwilligen-Teams noch weitere Fotos, die hier zusammengestellt sind. Sie zeigen gut den Unterschied zwischen "Landunter" am Festland und auf den Halligen. Vor Westerhever und St. Peter-Ording stieg das Wasser einfach immer höher und überflutete so schrittweise die Sandbänke und Stück für Stück die Salzwiesen. Vor Westerhever liegen die tiefsten Stellen der Straße zum Leuchtturm nur etwa 30 cm über dem mittleren Hochwasser, so dass sie schon lange vor Hochwasser überspült wurden. Zuletzt ragten nur noch auf der höchsten äußeren Salzwiesenkante einige hohe Quecken aus den Wellen.
Auf den Halligen Langeneß und Hooge passierte innerhalb der Sommerdeiche erst einmal gar nichts. Als das Wasser aber über den Deich kam, lief Langeneß in kurzer Zeit komplett voll, später dann auch Hooge.
Nach dem Hochwasser konnte das Team in St. Peter-Ording schon bald wieder mit Schuhen auf den kurz zuvor überspülten Sandbänken laufen. In Westerhever dauerte es mehrere Stunden bis die Straße wieder frei war. Denn das Wasser muss aus der Salzwiese durch wenig Priele ablaufen.
Auf Langeneß und Hooge hielten jetzt jedoch die Sommerdeiche das Wasser fest. Während man draußen bei Ebbe schon wieder auf das obere Watt hätte gehen können, lief das Wasser von den Halligflächen erst über Nacht durch die kleinen Entwässerungssiele ab. Noch am nächsten Morgen strömten große Wassermengen mit kräftigem Rauschen hinaus in Richtung Watt.
Für Gruppen, die in unseren Nationalpark-Seminarhäusern auf Hooge, Langeneß oder in Westerhever (zurzeit geschlossen) ein Landunter erleben können, ist dieses meist der absolute Höhepunkt des Aufenthalts :-)
Allerdings muss man mit dem nasskaltem "Schietwetter" in Herbst oder Winter umgehen können, mit dem diese Stürme verbunden sind. Denn im Frühjahr und Sommer sind Landunter glücklicherweise selten. Sonst hätten auch die Brutvögel massive Probleme.
An diesem Freitag (20.10.23) zeigt sich an der Westküste übrigens das seltene andere Extrem. Bei Oststurm soll das Mittagniedrigwasser bis zu zwei Meter unter dem Mittleren Niedrigwasser ablaufen.
Zum ersten Teil der Sturmflutbilder vom 14. Oktober