Erfolg für Elbe-Petition

Vorerst kein Giftschlick nach Scharhörn

Die Petition des "Aktionsbündnisses Lebendige Tideelbe", um deren Unterstützung wir letzte Woche gebeten hatten, wurde von 9.167 Menschen unterzeichnet. Jetzt kündigte die Hamburger Hafenbehörde an, den mit Schwermetallen und Chlor-Kohlenwasserstoffen belasteten Hafenschlick nun doch nicht direkt vor Scharhörn zu verklappen. Die Risiken für die Salzwiesen der Insel oder in der Nähe Nahrung suchende Vögel durch die Sedimente verringern sich dadurch. Ein schöner Erfolg. Herzlichen Dank!

Allerdings kündigte Hamburg nun an, den Schlick mitten im Elbtrichter ablagern zu wollen. Das Aktionsbündnis Lebendige Tideelbe schrieb hierzu gestern: "Die Verklappung an der Verbringstelle Neuer Lüchtergrund, die bislang nur von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSA) bedient wird, ist jedoch ökologisch ebenfalls problematisch und rechtlich fragwürdig. Es ist jetzt endlich an der Zeit, dass die Bundesländer föderale Egoismen aufgeben, die auf Kosten von Natur und Umwelt und zu Lasten des Steuerzahlers gehen. Die Bundesländer müssen endlich ein gemeinsames und mit dem Bund abgestimmtes Sedimentmanagementkonzept auf den Weg bringen, das vor allem ein Ziel verfolgen muss: weniger Sedimente zu baggern und zu verklappen. Sollen die Sedimentmengen wirklich wirkungsvoll reduziert werden, müssen die drei Seehäfen von Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven ernsthaft kooperieren“. Ähnlich äußerte sich auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Albrecht. Entscheidend sei, "dass Hamburg nun endlich ein nachhaltiges Sedimentmanagement auf den Weg" bringe. Das Thema Hafenschlick wird daher wohl noch länger auf der Tagesordnung bleiben.

Dichter fliegender Vogelschwarm
Gemeinsam kann man mehr erreichen. Nach der Petition hat die Hamburger Hafenbehörde reagiert.
Containerfrachter nah vor Scharhörn
Der belastete Schlick soll nun nicht mehr direkt zwischen der Hauptschifffahrtsrinne und dem schmalen Inselwatt verklappt werden.
Scharhörn und seine Salzwiesen sind damit geringeren Risiken ausgesetzt. Die neue Verklappungsstelle liegt allerdings noch immer in Sichtweite - nun aber hinter den Schiffen.