Früher Heringszug

Beobachtungen bitte melden

Schon im dritten Jahr in Folge wurden im Nationalpark Wattenmeer wieder auffällige Mengen toter junger Heringe an die Strände gespült. Am Montag früh lagen vor Westerhever teilweise Tausende Kleinfische dichtgedrängt in flachen Senken. Abends trieben auch vor St. Peter-Ording viele Tiere bei Niedrigwasser in den auslaufenden Wellen.
Im Vergleich zu den beiden Vorjahren scheint die Gesamtzahl der angetriebenen Fische jedoch etwas geringer zu sein. Dafür erschienen sie jetzt am 13. Juni relativ früh. In den beiden Vorjahren waren vor Eiderstedt die Heringe jeweils um den 20. Juni gemeldet worden.
Warum die kleinen Fische antreiben, ist noch unklar. Insgesamt scheinen aber sehr viele junge Heringe vor der Küste entlang zu ziehen und auch in guter Verfassung zu sein. Seeschwalben nutzen sie als Nahrungsquelle, um jetzt ihre Jungen zu füttern. Auch Möwen scheinen im Flachwasser nach den Fischen zu suchen.
Vor Eiderstedt kamen heute Nacht kaum noch neue Tiere an den Strand. Eventuell verschwinden die Heringe dort so schnell, wie sie gekommen sind.

Beobachtungen angetriebener Fische können im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer gemeldet und so auch für wissenschaftliche Auswertungen zugänglich gemacht werden. Besonders interessant wären auch Sichtungen lebender Schwärme etwa im flachen Wasser im Watt, an Stegen oder auch von Booten aus.
Hier geht es zur Seite der Heringe im BeachExplorer.

Tausende Heringe liegen dichtgedrängt auf dem Watt
Früh am Montag vor der Sandbank von Westerhever angespülte Heringe.
Heringe und Torfstücke in flachem Wasser
Heringe und Torfstücke im Flachwasser vor St. Peter-Ording am Montagabend.
Sortierte Jungfische
Warum die Hering antreiben ist unklar. Diese Fische schienen eigentlich in guter Verfassung zu sein.
Möwen im Wasser vor einer Sandbank
Möwen suchen zurzeit oft im Flachwasser nach Nahrung.
Einige Hundert Heringe auf dem Watt
Vor Ording lagen heute überwiegend schon mehrere Tage tote Fische. Neue scheinen kaum noch angespült zu werden.