Meeresmüll an Strand und Dünen

Aktionen zum Beach CleanUp

Voriges Jahr peitschte kalter, fast waagerecht fliegender Regen den Müllsammler:innen beim internationalen Beach CleanUp ins Gesicht. Jetzt am 16. September meinte es das Wetter mit den Aktiven an der Westküste hingegen fast etwas zu gut. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad war man gut beraten, selber Wasser dabei zu haben.

Auf Pellworm kamen trotz des Starts früh um 9 Uhr und zeitgleicher Wattwanderung drei Gäste ausgestattet mit Handschuhen zu unseren Freiwilligen am Schütting ganz im Westen der Insel hinzu. Gemeinsam sammelten sie aus dem Spülsaum die übliche Mischung aus Schnüren, Netzresten, Folien, Flaschen und Deckeln. 
Auf Sylt gingen wohl viele Mensche auf eigene Faust an den Strand. Nur kleine Gruppen kamen zu unseren Teams im Süden der Insel hinzu. Neben Plastikteilen fanden sie auch viel Paraffin, das seit August ziemlich häufig angespült wird. Naturkundlich interessant waren Entenmuscheln, die in einem großen Büschel angetrieben waren. Schaute man genauer hin, waren allerdings auch diese seltsamen Krebse mit zahlreichen, wohl aus "Dolly ropes" der Fischerei stammenden schwarzen, orangen, blauen oder grünen Kunststofffasern verwickelt.

In St. Peter-Ording kamen hingegen etwa 150 interessierte Menschen zur Promenade, um von dort auf verschiedene Strecken im und am Nationalpark auszuschwärmen. Nördlich der Dünen-Therme ging es in eine Maßnahmenfläche des "Sandküste"-Projekts, wo sich in vielen Jahren Müll in Beständen eingeschleppter Kartoffelrosen gesammelt hatte. Nach der Rodung der Rosen werden jetzt alte Seilreste oder andere Kunststoffstücke sichtbar. Das Einsammeln ist nicht einfach, weil viele dieser Teile inzwischen porös und brüchig sind. Daher hatte man immer wieder nur kleine Stücke in der Hand. Draußen an den Dünen konnte man hingegen auch größere Teile bergen, da neueres Plastik noch stabiler ist.

Die Büsumer Freiwilligen luden an zwei Tagen zur Strandmüll-Aktion am Badestrand Perlebucht ein. In einem großen Netzrest außen am Infocontainer hingen interessante Informationen zur Herkunft des Meeresmülls und den Problemen die dieser der Umwelt bereitet.

Auf Föhr starten am 5. Oktober noch drei Müllsammlungen. Wer auf der Insel ist, kann um 10 Uhr in Wyk, Nieblum oder Utersum mit hinzu kommen.

Mehr über interessante Strandfunde und Meeresmüll erfährt man auf unseren Spülsaum- und Strandwanderungen, die unsere Freiwilligen an vielen Orten anbieten. Die Termine stehen hier im Gesamtkalender und auf den Seiten der Stationen.

Weitere Informationen zum Thema Meeresmüll

 

 

 

Gruppenbild am Sylter Strand
Die Gruppe aus Freiwilligen von Schutzstation Wattenmeer und Verein Jordsand und Gästen, die nördlich von Hörnum den Strand säuberte.
Entenmuscheln und Plastikfasern
Auch dieses Büschel der seltsamen Entenmuscheln enthielt bei genauerer Betrachtung zahlreiche verschiedenfarbige Kunststofffasern.
Sammelgruppe an der Dünenkette vor dem Wald
An den Dünen vor dem Ordinger Wald brauchten die Sammler:innen viel Geduld, um teilweise uralte, spröde Plastikteile möglichst ganz aus der Vegetation heraus zu bekommen.
Sammelgruppe an den Dünen an der Sandbank
Weiter draußen im Nationalpark lagen eher jüngere Kunststoffteile. Waren sie im Sand eingeweht, konnte man sie meist noch im Stück herausziehen.
Infocontainer mit großem Netzrest
Am Ausstellungs-Container an der Perlebucht hatte das Team einen Netzrest mit Informationen und Fragen zum Meeresmüll befestigt. Interessierte Gäste konnten hier eine Rallye zu diesem Thema absolvieren.