Paraffin am Strand

Illegale Verschmutzung der Nordsee

In sozialen Medien wurde in den vergangenen Tagen diskutiert, welch seltsame weiß-graue Brocken man an an einigen Stränden tütenweise einsammeln könne. Ebenso stießen unsere Freiwilligen auf den Inseln oder vor Eiderstedt auf zahlreiche dieser wachsartigen Stücke. In unserer Naturschutz-Datenbank WANDA trugen sie sie in die Rubrik "Paraffin" ein.

Paraffin ist ein Produkt der Rohölverarbeitung und wird in größeren Mengen mit Tankern transportiert. Insbesondere Industrie-Paraffin ist oft mit krebserregenden Substanzen verunreinigt. Seit Anfang 2021 ist in der Nordsee das bis dahin noch teilweise legale Ablassen von Paraffin bei Tankspülungen nicht mehr erlaubt. Allerdings zeigen die Klumpen an den Stränden, dass dieses Verbot offenbar immer wieder ignoriert wird. Unsere Freiwilligen haben Proben genommen, die Aussagen über die Herkunft des Paraffins ermöglichen sollen.

Zur Dokumentation der derzeitigen Lage kann man auch eigene Beobachtungen von Paraffin im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer melden und je nach Größe der Krümel oder Brocken in die Kategorien bis 1 cm, von 1 - 10 cm und über 10 cm einordnen.

Zur ausführlichen Position der Schutzstation Wattenmeer zum Thema Paraffin.

Paraffin auf Sandbank mit Blick zum Horizont
© Rainer Schulz
Paraffin am vergangenen Sonntag am Strand vor Eiderstedt.
Großer Paraffin-Brocken
© Rainer Schulz
Manche Stücke sind zurzeit bis 20 cm groß. Typisch sind die Formen, die entstehen, wenn erwärmtes Paraffin in kaltem Wasser erstarrt.
Zwei Paraffinklumpen im Spülsaum mit Algen und Federn
© Rainer Schulz
Teilweise liegen die Stücke auch dicht nebeneinander.