Viele Seepferdchen im Wattenmeer

Bitte Strandfunde melden

In den vergangenen Wochen häufen sich im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer.org die Meldungen von Seepferdchen. Das Kurzschnäuzige Seepferdchen galt seit den 1930er-Jahren im Wattenmeer als ausgestorben. Seit 2000 gab es in größeren Abständen wieder einzelne Funde.
2020 wurden plötzlich bei BeachExplorer.org fünf Tiere verzeichnet, 2021 bereits sieben. In den ersten drei Wochen des Januars waren es erneut mindestens elf. Zu ihnen kommen weitere Meldungen, die noch verifiziert werden müssen. 

Meldungen seit Dezember in Ostfriesland
12.12.21, Norderney, 1 Tier
18.12.21, Knock (Ems), 1 Tier
31.12.21, Norden, 2 Tiere

6.1.22, Juist, 1 oder 2 Tiere
6.1.22, Borkum, 1 Tier
6.1.22, Norderney, 1 Tier
10.1.22, Wangerooge, 2 Tiere
21.1.22, Juist, 1 + 2 Tiere (sowie wohl 2 weitere dort, nachrichtlich)
21.1.22, Spiekeroog, 1 Tier
21.1.22, Baltrum, 1 Tier (siehe Baltrum-Online)
22.1.22, Wangerooge, 1 oder 2 Tiere

Zugleich finden sich im niederländischen Portal waarneming.nl für den Januar sieben Tiere für die westfriesische Küste.

Unklar ist, warum zurzeit so viele Tiere an der Wattenküste angespült werden. Kommen diese mit Strömungen aus dem Atlantik? Oder waren sie schon im Sommer unbemerkt hier und haben nun Schwierigkeiten bei winterlichen Wassertemperaturen? 
Um ein möglichst umfassendes Bild der Situation zu erhalten, bitten wir darum, weiterhin alle Funde bei BeachExplorer.org zu melden. Bislang fehlen etwa noch Tiere vor der Küste Schleswig-Holsteins.
Gern können auch noch ältere Sichtungen aus dem vergangenen Jahr nachgemeldet werden. Interessant wären z. B. auch Beifänge etwa in der Garnelenfischerei.

Seepferdchen haben eine spannende Biologie. Mehr hierüber auf unserer Wissensseite.

Zwei Seepferdchen im Aquarium
Kurzschnäuzige Seepferdchen im Multimar Wattforum in Tönning.
Seepferdchen am Strand
Angespültes Seepferdchen am Strand
Zwei Seepferdchen mit Maßstab
Zwei der am 21. Januar auf Juist gefundenen Seepferdchen.