Trauriger Fund im Spülsaum
Austernfischer starb an Plastikfaden
Anfang September lag ein toter Austernfischer vor St. Peter-Ording im Spülsaum. Auf den ersten Blick nichts Besonderes. Auch Vögel sterben irgendwann.
Bei genauerem Hinsehen zeigte sich jedoch, dass er keines natürlichen Todes gestorben war. Seine Beine hatten sich offenbar schon einiger Zeit in einem verknäuelten grünen Plastikfaden verheddert. In seinen linken Fuß hatte sich diese Schnur tief eingeschnitten. Sein rechter Fuß war offenbar schon vor Wochen komplett abgeschnürt worden und hing nur noch locker am Rest des Beines. Ein ziemlich trauriger Anblick.
Viele dieser verknäuelten Plastikfäden stammen aus sogenannten Dolly Ropes, die in der Fischerei zum Schutz von Grundschleppnetzen gegen schnellen Verschleiß eingesetzt werden. Leider gelangt auf diese Weise tonnenweise gefährliches Plastik in die Nordsee. Geht man offenen Auges durch Salzwiesen, bemerkt man oft, dass sich in vielen Pflanzen einzelne dieser Fäden verfangen haben. Auch Knäuel von Pflanzenresten im Spülsaum enthalten fast immer auch diese Plastikfäden.
Mehr zu Plastikmüll im Meer gibt es auch hier.
Funde von Schnurknäueln und Resten von Dolly Ropes können auch im Strandfunde-Internetportal BeachExplorer gemeldet und dokumentiert werden.
Eigentlich können Austernfischer weit über 40 Jahre alt werden! Mehr über diese interessanten Vögel.