Der Austernfischer

(Haematopus ostralegus)  

Der Halligstorch

Kein Watvogel ist an der Küste bei Tag und Nacht so allgegenwärtig wie der Austernfischer. Er ist weit verbreitet, ganzjährig anwesend und nicht sehr scheu. Die kontrastreiche Färbung des "Halligstorches" und seine Größe - 500 g Gewicht und 43 cm Länge - tun ein Übriges, dass er überall ins Auge fällt.

Wo lebt er?

Der Austernfischer ist ein Küstenvogel, der am liebsten in unmittelbarer Ufernähe brütet. Mit etwa 500.000 überwinternden Exemplaren und 40.000 Brutpaaren ist das Wattenmeer der mit Abstand bedeutendste Lebensraum des Austernfischers in Europa. Allerdings kommt er auch in den Steppen Rußlands und neuerdings auf geschotterten Flachdächern im Binnenland vor. Dank seiner Anpassungsfähigkeit kann der Vogel sich dort auf Regenwürmer und Insekten als Nahrung umstellen.

Wie lebt er?

Austernfischer verteidigen einen Brutplatz und das zugehörige Revier im Watt lebenslang. Das kann bedeuten, dass ein Vogel über 10 Jahre in Junggesellentrupps abwartet und dann unter Einsatz seines Lebens kämpft, um einen der begehrten Brutplätze am Wasser zu erstreiten. Er kann jedoch über 40 Jahre alt werden! Austernfischer sind zur Brutzeit laut und auffällig, haben aber eigentlich ihr Bestandsminimum im Watt. Im Dezember sind fünfmal so viele hier - aber sie halten den Schnabel.