Die Brandgans

(Tadorna tadorna)  

Gans oder Ente?

Kaum ein Vogel im Wattenmeer ist so auffällig, unverwechselbar und hübsch wie die Brandgans. Oder Brandente? Gänseartig sind der lange Hals und die gleichartige Färbung beider Geschlechter. Für "Ente" sprechen jedoch die Paarungsweise (Saison- statt Dauerehe), das bunte Gefieder und die Ernährung von Kleintieren statt von Pflanzen.

Eier im Untergrund

Die Brandgansnester, die meist etwa 10 Eier umfassen, werden in Höhlen angelegt. Es kommt vor, dass Brandgänse aus Mangel an Nisthöhlen Gemeinschaftsnester anlegen, die über 12, im Extremfall 50 Eier umfassen können. Die Küken werden von den Eltern über bis zu 3 km an geeignete Ufer geführt und dort aufgezogen. Teilweise vermischen die Küken mehrerer Paare sich und bilden "Kindergärten" mit einzelnen Altvögeln.

Brandgans-Meeting im Watt

Alle Brandgänse Nord- und Mitteleuropas kommen Anfang August zur Mauser ins Wattenmeer. Ca. 200.000 Tiere versammeln sich dann im südlichen Dithmarscher Watt. Hier halten sie sich auf, da sie während der Mauser flugunfähig sind und hier keine Feinde zu befürchten haben. Das restliche Jahr über kann man sie an der ganzen Küste antreffen, vor allem in schlickigen Zonen, wo sie Wattschnecken fressen.