Der Sanderling

(Calidris alba)

Schnell und hell

Typische Watvögel unserer Sandstrände sind die Sanderlinge. Unermüdlich suchen sie im Wasser ablaufender Wellen nach angespülten Kleinkrebsen oder Würmern, um der nächsten Welle wieder mit flinkem Schritt auszuweichen.

Im Mai und Anfang Juni kann man sie bei uns im Brutkleid sehen mit rostroter Brust und braunem Rücken.

Im Schlichtkleid, oberseits hellgrau und unterseits rein weiß, sind die Vögel so hell wie kein anderer Watvogel. Daher auch der lateinische Artname „alba“ = „weiß“.

Weil er so hektisch läuft, heißt der Sanderling auf Plattdeutsch auch „Keen Tied“ = Keine Zeit.

Zwischen arktischer Tundra und tropischen Stränden

Im kurzen arktischen Sommer brütet der Sanderling in der Tundra Nordkanadas, Grönlands und auf Taymir in Sibirien.

Zumindest in Sibirien legen die Weibchen oft zweimal 4 Eier, und jeder Altvogel versucht dann, allein ein Gelege aufzuziehen. Noch ein Grund für „Keen Tied“.

Den Rest des Jahres sind Sanderlinge meistens am Strand unterwegs, entweder in seinen Rastgebieten im Wattenmeer oder und in den tropischen Überwinterungsgebieten.

Lange Strecken Non-Stop

Zwischen diesen Gebieten bewegen sich die Sanderlinge offenbar in bis zu 5.000 Kilometer langen Non-Stop-Flügen. Als Treibstoff für diese Flüge legen die Sanderlinge große Fettvorräte an, die dann bis zu 60% des Körpergewichts ausmachen können.

An ihren Brut- und Rastplätzen sind die Sanderlinge wohl sehr standorttreu. Ein 1993 auf Helgoland beringter Sanderling wurde dort auch 2005 wieder beobachtet.