Die Schneeammer

(Plectrophenax nivalis)

Woher kommen die Schneeammern?

Wenn es stürmt und schneit, erscheinen an der Küste Trupps von Singvögeln, die hier im Sommer niemals zu beobachten sind. Es handelt sich um arktische Wintergäste, die das Wattenmeer zur Überwinterung nutzen. Als nördlichster Brutvogel der Welt kommt die Schneeammer hervorragend mit winterlichem Wetter zurecht. Sie brütet in Felshöhlen der Arktis, wo das versteckte Nest warm mit Federn ausgepolstert wird. Schneestürme übersteht sie vergraben im Schnee, wo sie mehrere Tage ausharren kann.

Wie lebt die Schneeammer?

Ihre Nahrung sind Samen, im Wattenmeer die der Salzwiesenpflanzen. Die dichten Schwärme der Schneeammer bewegen sich wie ein Fließband über die Küstenspülsaume, indem die hintersten Vögel auffliegen und vorne landen. Nach etwa 10 Minuten Futtersuche fliegt der Schwarm auf, wobei die weißen Armschwingen aufblitzen. Dann folgen 15 Minuten Ruhepause, ehe die nächste Suchphase beginnt.

Wo ist die Art überall anzutreffen?


Schneeammern wurden schon über dem grönländischen Inlandeis und sogar direkt am Nordpol gesehen, und ein verirrtes Exemplar wurde auf Hawaii beobachtet! Im Oktober verlassen sie ihre hocharktischen Brutgebiete und verteilen sich auf die Winterquartiere. Hierbei sind sie sehr flexibel und können den einen Winter in Nordamerika, den nächsten vielleicht in Nordfriesland oder Frankreich zubringen. Im März geht es dann wieder heimwärts gen Norden.