Der Kiebitz

(Vanellus vanellus)

Frühlingsbote im Vogelreich

Anfang März kehren die Kiebitze aus ihren Überwinterungsgebieten in Frankreich und Spanien nach Norddeutschland zurück. Schon bald beginnen sie mit der Balz, die aus taumelnden Sturzflügen und den namensgebenden “Kie-witt” Rufen besteht. Das Nest mit vier Eiern wird Ende März in einer Bodenmulde angelegt und von beiden Partnern bebrütet. Die Küken verlassen sofort das Nest und suchen besonders an Gewässerrändern nach Insekten.

Eier ohne Hasen

Der Brauch, Kiebitzeier zu sammeln, war früher in Landschaften mit Feuchtwiesen eine selbstverständliche Frühlingsbetätigung. Auf dem Markt in Groningen wurden jährlich 1 Million Kiebitzeier verkauft! In Holland bekommt noch heute derjenige, der im Frühjahr als erster der Königin ein Kiebitzei bringt, ein silbernes Ei als Belohnung.

Dunkle Zukunft

Der Kiebitz droht nun als letzter Wiesenbrüter aus den landwirtschaftlich genutzten Marschen zu verschwinden. Wenn die Küken nicht im ersten Silageschnitt enden, dann verhungern sie im emporschießenden insektenfreien Einheitsgras. Die Intensiv-Landwirtschaft kostet so viele Gelege, dass die wenigen erfolgreichen Bruten die Bestandszahl nicht halten können. Der Kiebitzbestand ist rasant rückläufig.