Vorerst kein Schlick nach Scharhörn

Verbände fordern, Baggerungen zu verringern

Quasi zu Weihnachten gibt es eine positive Nachricht aus dem Hamburgischen Wattenmeer: Im Streit um die Verklappung von belastetem Baggergut aus der Elbe und dem Hamburger Hafen, hat der Stadtstaat eingelenkt und will den Schlick einstweilig nicht vor der Wattenmeerinsel Scharhörn am Rande des Nationalparks abladen. Ursprünglich sollte dies trotz vieler ökologischer Bedenken im Januar beginnen. Die Deponierung von toxischem Schlick an dieser Stelle hätte das unmittelbar benachbarte Weltnaturerbe Wattenmeer beeinträchtigt. Kurzfristig hat Hamburg das Angebot aus Kiel angenommen, weitere Schlickmengen bei der Tonne E3 auf Schleswig-Holsteinischem Gebiet zu verklappen. Die Verbände im "Aktionsbündnis Lebendige Tideelbe" bezeichnen dies allerdings auch nur als die "am wenigsten schlechte aller schlechten Möglichkeiten". Denn das fortwährende Ausbaggern von Schlick nach der letzten Elbvertiefung verschärfe die Umweltauswirkungen und verschlimmere die vorhandenen Probleme immer weiter. Auf die Dauer müssten die ständigen Eingriffe in die Unterelbe deutlich verringert werden.
Bereits im vergangenen März hatte Hamburg Verklappungen bei Scharhörn geplant, dieses Vorhaben aber nach öffentlichem Druck durch eine Petition zunächst aufgegeben.

Blick über Scharhörn mit Containerschiff direkt dahinter
Nah entlang der Vogelinsel Scharhörn (rechts die Vogelwärterhütte) führt das Elbfahrwasser.
Vögel rasten auf Wattfläche vor Containerfrachter
Hamburg hatte geplant, Elbschlick im schmalen Streifen zwischen dem Fahrwasser und den im Weltnaturerbe liegenden Wattflächen zu verklappen.
Vogelschwarm vor Frachtschiff
Vorerst ist die Gefährdung des Nationalparks samt seiner Vogelwelt gebannt.